14. Oktober 2017

6 Uhr morgens

Der letzte Tourentag begann so, wie die beiden vorangegangenen. Mit einem frisch zubereiteten Frühstück - auf Wunsch eines einzelnen Herrn natürlich früh um sechs. Großartig, daß dies hier möglich war und man eben nicht nur am Abend vorher ein Lunchpaket zur Verfügung gestellt bekam.  Bei all den leckeren Sachen dauerte es bei mir sogar jedes Mal etwas länger, als sonst für die bloße "Nahrungsaufnahme" üblich.

So fängt der Tag gut an! (Aufnahmeort)
Danach ging es auf die Piste, heute nach Norden. Zwei Kultur-Ziele wollte ich dabei in Augenschein nehmen, einmal die Begräbnisstätte der Familie Siemens in Ahlsdorf und kurz darauf Schloß Wiepersdorf, dem ehemaligen Wohnsitz von Bettina und Achim von Arnim.

Auf dem Weg dorthin  kam ich mir fast wie in der Schwemmlandebene rund um Grosseto in der Toskana vor: durch die brettebene Landschaft verliefen entlang von Kanälen kilometerlang schnurgerade perfekt asphaltierte und für den Kraftverkehr gesperrte Radstraßen. Der Abschnitt km 7,2 - 11,2 dürfte selbst für anspruchsvolle Wettkämpfer die optimale Strecke für ein Intervalltraining sein.

Von der Siemens-Grablege war ich, als ich das Mausoleum im Dickicht endlich gefunden hatte, ziemlich enttäuscht. Der Park in Ahlsdorf ist völlig verwildert und das Areal wirkt sehr vernachlässigt (s. Track vom 14.10., km 25,5). Wenn schon die Kommune kein Geld für die Pflege aufbringen kann, wieso kümmern sich darum nicht die heutigen Mitglieder der Familie Siemens? Ehrt man so die Vorfahren, auf deren Verdienste sich ein ganzes Firmenimperium gründet?! - So etwas nenne ich einfach nur schäbig.

Dagegen ist Schloß Wiepersdorf ein wahres Schmuckstück. Kein Wunder, hier engagiert sich ja auch die "Deutsche Stiftung Denkmalschutz" sowie das Land Brandenburg. Das Schloß dient derzeit als Künstlerhaus.

Fototermin in Dahme/Mark (Aufnahmeort)
Vor dem vereinbarten Treffen mit dem Mitarbeiter für das Marketing des ElsterParks in Dahme/Elster blieb noch so viel Zeit, daß ich im Norden ein paar zusätzliche Kilometer an den Tourenvorschlag anhängte. Überraschend für mich, befand ich mich plötzlich auf dem perfekt ausgebauten Fläming-Skate. Vor etlichen Jahren war ich hier schon einmal mit dem Handbike auf Achse. Den heutigen Streckenabschnitt kannte ich allerdings noch nicht.

Nach dem Fototermin in Dahme begleitete mich Robert noch bis zum Körbaer Teich. Doch, oh Schreck: als ich mit meinem Apparat die Szenerie ablichten wollte, griff meine Hand ins Leere. Nur das abgerissene Band war noch am Handbike, vom Foto fehlte jede Spur. Damit war unser Ausflug jäh zu Ende. Gemeinsam fuhren wir wieder auf der gleichen Strecke nach Dahme zurück, immer Ausschau haltend nach dem verlorenen Gerät. Die Chancen für ein Wiederfinden standen denkbar schlecht, und tatsächlich war die Suche auf den ganzen 7 km erfolglos. Erst als ich mir den Verlust bereits eingestehen wollte, grinste mich die Fototasche samt Gerät auf der Wiese des Kirchhofs, dem Ort unseres zweiten Fototermins, an. Was habe ich mich gefreut!

Schließlich bin ich nicht auf dem kürzesten Weg zurück nach Herzberg gefahren, denn ich hatte mich bereits entschieden, am Sonntag nach dem Frühstück ohne weitere Tour nachhause zu fahren. Ein Ruhetag kann nicht schaden, denn Anfang nächster Woche möchte ich noch einmal mit meinem Ex-Lieblingsarbeitskollegen eine Runde auf dem Radl drehen.

Dann wieder in den Bergen.

Track der Handbiketour vom 14.10.2017

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