9. Oktober 2017

Regenpause

Nach dem durchwachsenen Wetter der vergangenen Tage sollte es heute endlich trocken bleiben. Sogar ein bißchen Sonne war angekündigt. Deshalb entschied ich mich für eine etwas längere Strecke zu den Ausläufern des Lausitzer Gebirges.

Allerdings lag morgens noch eine dicke Nebelsuppe über dem Land, so daß ich auch im Hellen noch eine ganze Weile mit Licht fuhr. Handschuhe und Mütze sind jetzt auch wieder ein Thema, doch erstaunlicherweise kam ich damit ganz gut zurecht. Selbst bei den Anstiegen, wo man (im wahrsten Sinne des Wortes) ordentlich zupacken muß, störte mich der Stoff an den Händen nicht sonderlich.

Der Rosenberg am Morgen (Aufnahmeort)
Erst vor der langen Auffahrt nach Jonsdorf (Janov) entledigte ich mich der Wintersachen, denn hier wird mir immer ordentlich warm. Das sah oben ganz lustig aus, als aus meiner schweißnassen Jacke die Dampfschwaden aufstiegen. So kam ich mir beinahe vor wie ein Komet. Auch der Rosenberg (Růžák) bot diesmal einen interessanten Anblick. Im Morgenlicht schien dieser formschöne Kegelberg zu neuem Leben erwacht zu sein. Eine Wolke hatte sich nämlich am Gipfel verfangen, und so sah es aus, als ob der Vulkan raucht.

Hinter Böhmisch Kamnitz (Česká Kamenice) bog ich in das Tal der Oberen Kamnitz (Kamenice) ein (s. Track vom 09.10., km 46,8 - 57,9). Im Prinzip war ich dem kleinen Nebenflüßchen der Elbe - bis auf meine Abkürzung durch das Zappenland rund um den Rosenberg - bereits seit Herrnskretschen (Hřensko) gefolgt. Der letzte Abschnitt ist dabei jedoch meiner Meinung nach der lieblichste Teil, da man als Rad- bzw. Rollifahrer dort, wo sich die Kamnitz den Weg durch schroffe Felsschluchten und Klammen zur Elbe bahnt, leider nicht hinkommt. Sieht man einmal von den kurzen Abstechern zu Grundmühle (Dolský Mlýn) und ab Herrnskretschen ab.

Gegenwärtig wird intensiv an der Bahnstrecke durch das obere Kamnitztal gearbeitet, so daß wegen einer Brückeninstandsetzung der letzte Teil der Straße ab Kittlitz (Kytlice) gesperrt ist. Ohne Kraftverkehr ist es hier richtig idyllisch. Die Bahnarbeiter waren übrigens völlig entspannt und haben mich durch die zwei größeren Baustellen durchfahren lassen bzw. zwischen den Baufahrzeugen durchgelotst. Ein Lächeln und freundliche Worte wirken immer!

Ab Schönlinde (Krásná Lípa) wurde die Fahrt dann schon wieder zum Heimspiel. Freilich hätte ich ab Hinterhermsdorf auch einfach nur durch's Kirnitzschtal zur Elbe und danach am Fluß nach Hause fahren können, doch das wollte ich nicht. Und so mühte ich mich über etliche kleinere Anstiege in Richtung Heimat - landschaftlich schön, doch wesentlich anstrengender. In Waltersdorf mußte ich dabei einen 15-minütigen Zwischenstop in einem Buswartehäuschen einlegen, bis sich eine große schwarze Regenwolke entleert hatte. Das blieb an diesem Tag aber meine einzige Begegnung mit der Nässe von oben.

Bei ca. 1600 Hm bin ich heute nicht der Schnellste gewesen. Aber in den nächsten Tagen kann ich das bestimmt wieder aufholen.

Da bleibt es flach.

Track der Handbiketour vom 09.10.2017

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