2. Mai 2020

Erst der Kampf - dann der Feiertag!

Schloß Augustusburg stand schon längere Zeit auf meiner Torenwunschliste. Mit dem Handbike war ich das erste und bisher einzige Mal im April 2011 dort, damals während einer Reha von Kreischa aus.

Nachdem es schon am vergangenen Montag trotz der vielen Höhenmeter gut rollte, konnte ich den Plan nun am "Kampf- und Feiertag der Werktätigen" (DDR-Jargon) ohne Vorbehalte angehen. Denn obwohl noch weit vom Erzgebirgskamm entfernt, ist die Strecke ziemlich anspruchsvoll. Vielleicht aber auch gerade deswegen, weil die ganzen,von oben herabziehenden Täler dabei durchquert werden müssen.

Zusätzlich zum Auf und Ab setzte mir am Freitag auf meiner Fahrt nach Westen der kräftige Gegenwind arg zu, denn im gewählten Streckenverlauf gab es so gut wie keine Wälder, in welchen man sich hätte verstecken können. Allenfalls die Täler und auch die Ortschaften boten kurzzeitig ein wenig Schutz vor der ungebremsten Kraft der steifen Brise. Dafür meinte es wenigstens die Sonne gut mit mir, ebenso die Temperatur, die mit 12 - 18°C nahezu im Optimum für solche langen Ausfahrten lag.

Im Schloß Augustusburg, vor der Südfassade des Hauptgebäudes
(Aufnahmeort)
Als ich gegen 12.30 Uhr nach 81 km im Schloßhof einrollte, standen schon 1500 Hm auf dem Fahrradcomputer. Ganz zum Schluß galt es, ins Schloß hinauf noch etliche sehr steile Meter auf teils grobem Pflaster zu bewältigen - nach der vorangegangenen Strecke für mich diesmal nur in kurzen Sprüngen. Allerdings ist das Schloß Augustusburg jede Mühe wert, denn einmal oben, gibt es selbst im Außenareal nur ein Ah und Oh für die großartige Architektur. Wer Fan von Motorrädern ist, findet im Schloß zudem eine umfangreiche Sammlung historischer Fahrzeuge. So, wie ich es gesehen habe, sind auch die Räumlichkeiten mit dem Rollstuhl und etwas Hilfe zugänglich (s. auch Info zur Barrierefreiheit).

Auf dem Rückweg hatte ich dann den Wind endlich meist im Rücken. Das nutzte mir vor allem deshalb, weil die Wetterlage nun ziemlich unvermittelt wesentlich instabiler wurde. Wie aus dem Nichts ballten sich die Wolken zu großen schwarzen Klumpen zusammen, die bald schon den Großteil des Himmels bedeckten. Dazu die Sturmböen, welche mir den Regen hinterherschickten. Immerhin hatte ich meistens Glück, nicht zuletzt deshalb, weil ich mich nun zunächst (geplant) nordwärts hielt, wohin die Schauer nicht zogen. Einmal mußte ich zwar in einem Bushaltestellen-Unterstand ein paar Minuten pausieren, und auch meine Radjacke benötigte ich wieder. Doch die große Sintflut blieb mir erspart.

Wieder zuhause, fehlten mir noch rund 13 km bis zur magischen 200. Mittlerweile war es kurz vor Sonnenuntergang, aber ich hatte ja die Beleuchtung eingepackt. Jedenfalls konnte ich das so nicht einfach stehen lassen, zumal ja für den nächsten Tag schlechtes Wetter angekündigt war. Die daraus resultierende Ehrenrunde brachte mir noch einmal zusätzliche rund 200 Hm, dafür aber auch 15 km. Ziemlich genau hatte ich endlich 21.30 Uhr zum zweiten Mal in Pirna meine Wohnung erreicht, diesmal endgültig.

Soll niemand sagen, daß ich diesen Tag nicht genutzt hätte!

Track der Handbiketour vom 01.05.2020

1 Kommentar :

Láďa hat gesagt…

Skutečně pěkně využitý den!👍