Ursprünglich hatten wir ja zunächst drei gemeinsame Touren geplant, eine davon ab Martigny. Doch als ich am vergangenen Sonntag (02.08.) abends in meinem neuen Quartier ankam, zogen bereits die ersten Regenschauer durch. Immerhin sah es am nächsten Morgen ganz friedlich aus, so daß ich vor Rudys Ankunft zu einer kurzen Einrollrunde auf den Col de Champex aufbrach. Denn hätte ich auch 2018 bei meiner Mont-Blanc-Umrundung fahren können, doch damals wollte ich auf der 4. Etappe nur noch ins Ziel nach Martigny.
Jetzt war er die perfekte Halbtagestour, zumal ich lt. Wetterprognose mit Regen rechnen mußte. Bewußt wählte ich die Auffahrt ab Orsières, denn sie ist hinsichtlich der Steigungswerte die angenehmere Variante. Dafür mußte ich wesentlich länger auf der stark befahrenen Straße zum Großen St. Bernhard fahren, doch kam ich damit ganz gut klar. Für mich ziemlich unvermittelt - ich hatte die heraufziehende Regenfront nicht kommen sehen, weil sie hinter dem Berg lag - begann es auf der Paßhöhe zu regnen. Dabei hatte ich mir noch in dem Örtchen Champex-Lac mit dem schönen See viel Zeit gelassen. Nun wurde es jedoch zunehmen ungemütlicher. Bloß gut, daß ich die Regenjacke mitgenommen hatte. Dadurch blieb ich zwar nicht trocken, war aber gegen den Wind geschützt. Nach einer kurzen Atempause wurde der Regen schließlich immer heftiger. Den Wolkenbruch ließ ich geschützt unter dem Vordach einer Tankstelle erst durchziehen, doch irgendwann mußte ich die restlichen fünf Kilometer bis zum Ausgangspunkt zurücklegen. Es war die erste Spülung seit dem zeitigen Frühling.
Als abends dann mein Sportfreund kam, schmiedeten wir zwar noch Pläne für Martigny, doch aufgrund des Dauerregens blieben die am nächsten Morgen Makulatur. Wir entschieden, nach Sion weiterzuziehen, denn dort lagen unsere nächsten Ziele. Der dortige TCS Zeltplatz schockte uns mit völlig überzogenen Übernachtungspreisen, doch gleich gegenüber fanden wir mit dem Camping Sedunum eine akzeptable Alternative. Nur bzgl. der Sanitäreinrichtung mußten wir hier Abstriche hinnehmen.
Bald schon hellte sich die Wetterküche auf, und so schlug mein Freund eine erste gemeinsame Tour im Rhônetal vor. 13.00 Uhr ging es los. Als erstes fuhren wir nach Sion, stießen dort auf den Rhône-Radweg und folgten diesem bis kurz vor Sierre. Für den Rückweg wählten wir eine Straße, die zunächst durch Weinberge immer weiter bergauf führte. Allerdings wußten wir da noch nicht, daß wir noch bis auf rund 1140 m Seehöhe klettern würden. Doch weder Rudy noch mich störte das, wurde es damit doch eine sehr schöne Akklimatisationstour für den nächsten Tag, die überdies mit landschaftlichen Reizen nicht geizte.
Auf dem Dorfplatz in Arolla vor dem Mont Collon (Aufnahmeort) |
Die Witterungsbedingungen waren von Anfang an perfekt. Frische Luft, angenehme Temperaturen, und vor der Sonne von einem strahlend blauen Himmel schützte ausreichend Bewuchs am Straßenrand. So lassen sich lange Anstiege am kraftsparendsten bewältigen! Das war auch notwendig, denn bis zu unserem Ziel gab es mehrere steile Abschnitte, die zunehmend kurze Erholungspausen erforderten. Immerhin war das Thema Flüssigkeitsnachschub ausreichend durch Trinkwasserbrunnen in den Ortschaften abgedeckt. Da kamen sogar wir als Handbiker ran.
Das Hôtel du Glacier in Arolla (Aufnahmeort) |
Vollgepumpt mit Glückshormonen machten wir uns endlich gegen 16.30 Uhr an den Rückweg, welcher uns nun größtenteils bergab zurück ins Rhônetal brachte. Nur meine Bremsscheibe stimmte mich etwas nachdenklich. Inzwischen ist sie soweit abgenutzt, daß sie sich bereits verzieht. Abgesehen davon, daß sie dadurch permanent auf den Bremsbelägen schleift (und diese damit zusätzlich verbraucht), bremst sie mich so natürlich auch zusätzlich aus. Das ist ärgerlich - vor allem deshalb, weil mein Mechaniker wegen dieses bekloppten Corona-Theaters vor meinem Alpenurlaub eben die schon zu dieser Zeit fällige Wartung nicht durchführen durfte. Nun hoffe ich, daß ich wenigstens noch meine Alpentouren einigermaßen über die Bühne bekomme. Die Ersatzscheibe liegt jedenfalls zuhause bereit.
Der letzte Anstieg hinauf nach Saint-Martin heizte uns schließlich noch einmal ordentlich ein. 300 weitere Höhenmeter genau dann zu absolvieren, wenn man mental mit der Tour eigentlich schon abgeschlossen hat, ist mindestens eine psychische Herausforderung. Die 1000 Hm hinunter nach Sion vernichteten wir anschließend auf einer famosen Panoramastraßen-Abfahrt innerhalb von 30 Minuten.
Das war ein toller Abschluß!
2 Kommentare :
Takového mechanika, co nemůže udělat kolo vozíčkáři, bych poslal k čertu! To je přece nesmysl! Kdybych ti nechtěl dělat problémy, tak do Bike24 zavolám a řeknu co si myslím! To co ti udělali (nebo spíše neudělali) je neuvěřitelné!
Jinak hezký report! 😁
Kommentar veröffentlichen