18. August 2020

Neuauflage

Dort wieder anfangen, wo man aufgehört hat: Die letzte Ausfahrt vor dem Urlaub war eine 100-Meilen-Tour, die erste danach ebenfalls.

Dabei sah es zunächst gar nicht danach aus, denn Bremsscheibe und Bremsbeläge hatten im Urlaub das Ende ihrer Lebensdauer erreicht. Den Tausch wollte ich eigentlich im Rahmen der Wartung erledigen lassen, doch ist diese frühestens im September möglich. Der Ersatz lag aber schon zuhause, also konnte ich es wenigstens probieren. Im Bremsbelagwechsel bin ich mittlerweile geübt, doch wegen möglicher festsitzender Schrauben ist die Demontage / Montage der Scheibe ein eher heikles Thema. - Aber alles klappte erstaunlich reibungslos, so daß mein Handbike nun zwar noch nicht optimal, doch ausreichend versorgt ist.

Unterwegs mit Lád'a, hier am Fußgänger-
grenzübergang Hilgersdorf (Aufnahmeort)
Am Sonnabend kam abends mein tschechischer Kamerad zu mir nach Pirna. Am nächsten Morgen wollten wir gemeinsam auf Tour gehen - ich für eine Rundtour bis nach Rumburg (Rumburk), er ab dort weiter in Richtung Osten. Diesmal fuhr Lád'a mit seinem Gravel-Bike und Reisegepäck, denn für ihn war das der Start für eine Mehretappentour durch Tschechien.

Zu morgendlicher Stunde war es eine Freude, über die Straßen zu kreuzen. Bis nach neun konnten wir die Autos an einer Hand abzählen, die uns begegneten. Dafür hatte ich aber auch eine schöne Strecke zusammengestellt, die uns über kleine Landstraßen und Radwege führte. Am Fußgängergrenzübergang zwischen Hilgersdorf (Serverní) und Steinigtwolmsdorf bog mein Sportfreund dann zum Nordkap ab. - ??? - So heißt bei unseren Nachbarn der nördlichste Punkt Tschechiens, der sogar mit einem Stein markiert ist. Die rund 1,3 km bis dorthin waren für mich allerdings leider nicht machbar. Große Wurzeln sowie ein teilweise extrem schmaler Pfad mit einigen Bachübergängen sind selbst mit meinem robusten Gefährt nicht zu bewältigen.

Tschechiens Nordkap, fotografiert von
meinem Sportfreund (Aufnahmeort)
Gemeinsam fuhren wir dann noch bis Georgswalde (Jiříkov), wo sich nach dem Mittagessen unsere Wege trennten. Ich peilte Schönlinde (Krásná Lípa) an, um anschließend über Khaa- (Kyjovské údolí) und Kirnitzschtal ins Elbtal zurückzukehren. Statt auf dem Elberadweg enspannt, aber für mich eben auch langweilig, die letzten Kilometer nachhause zu rollen, hängte ich noch zwei Extrazacken an meine Strecke und sicherte mir so die 8 Punkte für eine 100-Meilen-Tour auf dem Garmin-Connect-Portal.

Anderntags mußte ich mich zunächst etwas mehr als üblich motivieren, um mit dem Handbike auf die Piste zu gehen. Aber vor allem dann, wenn man Widerstände überwindet, bringt das einen weiter. Ich wäre nicht dort, wo ich heute bin, hätte ich nie die Komfortzone verlassen ...

Spontan dehnte ich meine Runde immer weiter ins Osterzgebirge bis auf rund 630 m NHN aus, um mich dann mit langen und schnellen Abfahrten zu belohnen. Die zwei relativ unspektakulären Gegenanstiege aus Schlottwitz und Kreischa heraus zeigten jedoch auch, daß meine Reserven bereits ziemlich aufgebraucht waren. Oder war das (erneut) eine reine Kopfsache? - Egal, auf den letzten Kilometern konnte ich trotz immer noch existierender Defizite am Handbike endlich wieder mal mein Geschwindigkeits-Soll erreichen.

Das stimmt mich optimistisch.

Track der Handbiketour vom 16.08.2020

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