Nach dem heißen Sommer ist nun wieder die Zeit der Wohlfühltemperaturen gekommen. 18 bis 24°C reichen mir völlig aus, um lange und dabei auch bergige Strecken zu fahren. Wenn sich dann noch der Wind zurückhält, rollt es perfekt.
So, wie gestern. Da hatte ich mir ursprünglich gar keine 100-Meilen-Tour vorgenommen. Sonst wäre ich nämlich vielleicht ins linkselbische Böhmische Mittelgebirge gefahren. So aber wandte ich mich nach dem langen, doch meist entspannten Aufstieg durch das Müglitztal und der schnellen Abfahrt vom Erzgebirgskamm nach Eichwald (Dubí) bereits in Teplitz (Teplice) ostwärts.
Das gab mir die Gelegenheit, ein Stück des neuen und perfekt asphaltierten Radwegs um den See Milada kennenzulernen. Lád'a hatte ihn mir empfohlen, und tatsächlich läßt er sich schön in eine Tour einbinden. Der See ist übrigens das geflutete Restloch des Tagebaus Karbitz (Chabařovice), welches nun - ähnlich wie auch in den (ehemaligen) Braunkohlerevieren der Lausitz und rund um Leipzig - rekultiviert und für den Tourismus bzw. die Naherholung erschlossen wurde.
Nach meinem Abstecher mit zusätzlichen 300 Hm hinauf in das von mir so gern besuchte Hochland zwischen Aussig (Ústí nad Labem) und Tetschen (Děčín) wollte ich eigentlich nur noch gemütlich an der Elbe entlang in Richtung Heimat kullern. Aber schon auf meinem Weg nach Herrnskretschen (Hřensko) entschied ich mich für ein Extrazackel über Rainwiese (Mezní Louka), den Fußgängergrenzübergang Hinterdittersbach (Zadní Jetřichovice) sowie das Kirnitzschtal. Hierher bin ich in diesem Jahr überhaupt noch nicht gekommen, den im Frühjahr geschlossenen Grenzen wegen der ganzen Corona-Hysterie sei dank. Nun endlich konnte ich auch diesen Teil des Elbsandsteingebirges wieder durchstreifen, wobei ich auch hier erschrocken war, wie nachhaltig erst der Borkenkäfer und zu dessen Bekämpfung dann der Mensch das Erscheinungsbild der einst dichtbewaldeten Täler verändert hat. Ich werde die Zeit wohl nicht mehr erleben, bis alle Folgen dieser Katastrophe nicht mehr sichtbar sind.
Als ich in Bad Schandau schließlich auf den Elberadweg wechselte, war dort glücklicherweise der Hauptschwung der Radtouristen schon durch. Einige wenige Nachzügler kamen mir als Pacemaker gerade recht, um flott nachhause zu kommen.
Bei der Tournachbereitung am Computer - u.a. mit meiner favorisierten Auswertungs- und Dokumentationssoftware BikeXperience - stellte ich dann fest, daß diese Runde meine nun schon zwanzigste 100-Meilen-Tour im Jahr 2020 war: 12 x >161 km (100-Meilen-Tour), 6 x >200 km (Langer Kanten), 1 x >300 km (Ultra), 1 x >400 km (Ultra).
Diese Bilanz kann sich doch sehen lassen!
1 Kommentar :
To říkám, 20 x 100 mil... Maestro!
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