Am 09.08. hatte ich mir die Rundtour ab Interlaken über Grindelwald und die Große Scheidegg vorgenommen. Dieser Übergang war der erste Paß, den ich im Handbike erklommen habe. Damals herrschte weit oben nebelig-feuchtes Wetter, doch konnte ich mich an keine nennenswerten Schwierigkeiten auf den Weg nach oben an jenem 17.07.2002 erinnern.
Grandiose Hochgebirgslandschaft östlich knapp unterhalb der Grossen Scheidegg (Aufnahmeort) |
Die Busfahrer selbst waren echt tiefenentspannt. Das müssen sie wahrscheinlich auch sein, denn vermutlich kommen ihnen gelegentlich auch unvernünftige Radler in die Quere. Ich verpeilte mich auch einmal, als ich den zweiten unmittelbar folgenden Bus versehentlich nicht abwartete. Aber sogleich ergab sich eine Gelegenheit zu einem freundlichen Schwätzchen mit dem Fahrer, der - wie seine Kollegen auch - mich bereits während meines Aufstiegs gesehen und gegrüßt hatte. Deren aufrichtige Anerkennung war mir sicher!
Kurz vor dem Mittag mußte ich immer öfter anhalten. Zeit für Energienachschub, den ich mir eigentlich für den Scheitelpunkt aufheben wollte. Die Pausen hatten jedoch auch ihr Gutes, denn immer wieder kam ich unterwegs mit Leuten ins Gespräch. Da waren die Eltern, die ihren Sohn von der Straße aus per Fernglas durch einen Kletterweg am Wetterhorn begleiteten. Oder auch das Radfahrer-Pärchen, mit denen ich gemeinsam über die E-Bike-"Sportler" herzog.
Die Letztgenannten waren / sind nämlich mittlerweile beinahe wie eine Seuche. Vor 18 Jahren teilte ich die Straße hier nur mit einigen wenigen Radsportenthusiasten und den Postbussen. Heute höre ich die Geräusche der unter Vollast laufenden E-Motoren hinter mir schon von weiten, bevor mich dann nicht selten irgendwelche unförmigen Klopse / Strichmännchen oder alternativ faschingsbunt bekleidete Möchtegern-Sportler überholen. Leider übervölkern diese Gestalten inzwischen auch die Hochgebirgs-Singletrails und verringern damit durch ihre bloße Anwesenheit und ihre fehlende (geländeschonende) Fahrtechnik die Akzeptenz bei den Einheimischen, die nicht vom Tourismus leben. Allerdings bringe ich es meist nicht über's Herz, den Gruß der E-Biker unbeantwortet zu lassen, wenn sie mich als erstes grüßen. Da geht Höflichkeit vor persönlicher Einstellung ...
13.00 Uhr erreichte ich endlich den höchsten Punkt in der Gewissheit, daß nun keine nennenswerten Steigungen mehr bis zum Ausgangspunkt kommen würden. Doch auch die Abfahrt wäre sicherlich noch viel entspannter mit einem zu 100% funktionierenden Bremssystem gewesen. So war ich froh, als ich mich endlich (langsamer als sonst) die vielen Kilometer heruntergebremst hatte.
Auf dem Rückweg über das Aaretal und entlang des Brienzersees mußte ich leider wieder durch eine Gluthölle. Die Hitze kann einem den ganzen Spaß verderben! Das Schwitzen ging nach der Ankunft auf dem empfehlenswerten TCS Camping Interlaken noch eine ganze Weile weiter, bis die Sonne hinterm Berg verschwand.
Aber auch das habe ich überstanden.
1 Kommentar :
Ahoj, každý nemá takové sportovní ambice jako ty nebo já. Není tak trénovaný, nebo třeba nemá tolik času. S e-biky bys se měl smířit... 🤪
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