Gestern war ich wieder allein unterwegs, denn mein Schweizer Sportfreund wird erst in der kommenden Woche zu mir stoßen.
Zunächst mußte ich jedoch erst einmal klären, wo ich übernachte. Auf dem Camping des Pêches in Le Landeron durfte ich nämlich nicht bleiben, weil es dort keinen einzigen freien Stellplatz mehr gab. Freundlicherweise verwies mich der Platzwart auf einen nahen Parkplatz und ermöglichte mir gegen ein kleines Entgelt trotzdem die Nutzung des barrierefreien Sanitärtrakts auf seinem Gelände.
Deshalb konnte ich dann doch noch zum Chasseral fahren. Der Berg ist mit 1607 m NHN die höchste Erhebung des Berner Jura. Le Landeron liegt auf ca. 450 m NHN, also kamen dabei auf den 45 km bis zum Gipfel bereits mindestens 1200 Hm zusammen. Das ist schon beinahe die Dimension der Anstiege in den Alpen.
In Erwartung der kommenden Hitze startete ich diesmal kurz nach dem Sonnenaufgang. Glücklicherweise verschwand diese bald hinter Wolken, aber selbst in der Nacht hatte es sich nur bis auf ca. 24°C abgekühlt. Als ich nach dem flachen Abschnitt bis Neuchâtel endlich den ersten Anstieg des Tages unter die Räder nahm, lief schon bald der Schweiß. Mit Sonne wäre es allerdings noch unangenehmer gewesen. So aber kam ich gut voran, und nach den 300 Hm kam ein längeres Flachstück. Hinter Villiers wurde es allmählich wieder steiler, doch erst die Serpentinen auf der Nordseite des Vorberges zwangen mich zu einigen kurzen Erholungspausen. Auch die Sonne machte immer noch Pause.
Pünktlich mit Verlassen des Waldes meldete sie sich zurück. Bei 25°C auf 1400 m Höhe ließ sie sich dennoch einigermaßen gut ertragen. Das letzte Stück ab dem Col du Chasseral zur Sendestation bot dann keine nennenswerten körperlichen Herausforderungen mehr, so daß ich so ziemlich genau 13.00 Uhr den Gipfel erreichte.
Auf dem Chasseral (Aufnahmeort) |
Die verlief leider ziemlich holperig, denn der Straßenbelag war nicht mehr der beste. Auch machte sich inzwischen die Bremse bemerkbar. Die Bremskraft ließ merklich nach, außerdem gab es die typischen Bremsgeräusche. Zeit für einen Belagwechsel (den ich heute gleich über die Bühne gebracht habe). Am ersten Trinkwasserbrunnen in Nods stoppte ich, um meine Reserven aufzufüllen. Es ist schön, daß es hier in fast jeden Dorf einen oder mehrere Wasserstellen gibt, aus denen man sich versorgen kann.
Die Hitze nahm nun mit jeden Höhenmeter zu, den ich auf meinem Weg nach unten abgab. Bis hinab zum Bielersee kühlte immerhin noch der Fahrtwind, doch danach wurde es temperaturmäßig erneut recht mühsam. Dabei war die Fahrt durch die Weinberge vor Biel ansonsten ganz nett - oberhalb der stark befahrenen Hauptstraße und mit einem schönen Ausblick über den See.
In Biel fuhr ich ohne einen Abstecher in Zentrum gleich weiter. Es war einfach zu heiß und der Tag schon fortgeschritten. Leider war meine gewählte Streckenvariante für den Rückweg auf der Nordseite des Bielersees suboptimal, denn sicher gibt es direkt am See auch schöne Radwege. Ich aber wollte ohne ewiges Gekurve nur schnell vorankommen. Aus dem gleichen Grund fuhr ich letztlich auch nicht auf die St. Petersinsel, eine schmale Landzunge, die in den Bielersee hineinragt und auf die man über eine Brücke gelangt. Zudem bauten sich nun auch schwarze Gewitterwolken auf, die nichts Gutes ahnen ließen.
Schnellstmöglich trollte ich mich zu meinem Auto, brachte mich per WLAN auf den neuesten Wetterstand und erledigte alle die Dinge, die zur Nachbereitung der Tour erforderlich waren. Die Nacht wurde dann teils recht stürmisch, blieb aber weitgehend trocken.
Zum Glück!
1 Kommentar :
Pěkný kopec! 😁
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