25. Mai 2021

Akkukiller

Am Pfingstmontag bin ich wieder eine jener Touren gefahren, bei denen für E-(Hand)Bike-Fahrer nach der knappen Hälfte der Strecke Schluß ist, weil spätestens dann der Akku versagt. Denn als ich nach rund 56 km kurz hinter dem Abzweig der Straße zur Talsperre Fleyh (Fláje) den Scheitelpunkt auf ca. 880 m NHN erreichte, standen bereits mehr als 1000 Hm auf der Anzeige meines Garmin. Auf jeden Fall aber hätte die Auffahrt zum Schwartenberg dem E-Bike-Akku den Rest gegeben.

Der Schwartenberg stand schon eine ganze Weile auf meiner Wunschliste. Zum einen ist er ein sehr beliebtes Tourenziel für bergbegeisterte Radsportler der Region, zum anderen ist der Anstieg von Neuhausen eine klare Ansage und daher als Konditionstest geradezu prädestiniert. Noch vor kurzem durfte niemand für Freizeitaktivitäten ins Böhmische, deshalb plante ich im Frühjahr zunächst eine rein deutsche Streckenvariante. Da inzwischen aber wieder Touren durch unser Nachbarland möglich sind, kombinierte ich diese Strecke mit einem im Herbst vergangenen Jahres erstellten Track. Daß ich auf der tschechischen Seite des Erzgebirges sogar besser über Böhmisch Einsiedel (Mníšek) / Deutscheinsiedel zum Schwartenberg gelangt wäre, ist mir aber erst im Nachhinein klar geworden.

Rauschenbach unterhalb der gleichnamigen Talsperre
(Aufnahmeort)
Immerhin passierte ich nun nicht nur die Talsperre Fleyh, sondern auch die deutsche Talsperre Rauschenbach. Als ich dort an der Staumauer vorbeifuhr, sah ich, wie Besucher das Zugangstor öffneten und auf Staumauer spazierengingen. Natürlich habe ich mir das daraufhin ebenfalls nicht entgehen lassen. Der Ausblick von dort auf Teile des Dörfchens Rauschenbach und dessen hügelige, bewaldete Umgebung war durchaus pittoresk.

Leider gab es aufgrund des schönen Wetters in den Hochlagen des Erzgebirges eine ganze Menge Ausflügler auf vier und zwei Rädern. Vor allem die unzähligen Motorradfahrer nervten mich. Auch etliche Autofahrer hatten sich den Schwartenberg als Ziel ausgesucht, denn eine öffentliche Straße führt bis zum Gipfelplateau. Von hier konnte man zwar sehr schön in alle Himmelsrichtungen blicken, doch mir vergällte der Kraftverkehr und der damit verbundene Lärm so ziemlich die Freude daran. Auch der kalte, kräftige Wind vertrieb mich bald wieder vom höchstgelegenen Parkplatz der Umgebung. Der Schwartenberg selbst mit seinem markanten Gebäude sieht nur aus der Ferne eindrucksvoll aus.

Auf dem Rückweg kamen noch einige Anstiege mit Höhendifferenzen bis knapp 100 Hm. Nach meinem letzten Wechsel zwischen den Routenverläufen der beiden ursprünglich geplanten Touren stellte ich dabei fest, daß sich die Tour tatsächlich zu einem Langen Kanten erweitern ließ. Im Kopf immer mögliche Strecken(längen) durchrechnend, landete ich schließlich erneut bei Constappel im Elbtal. Zu fortgeschrittener Stunde war auf dem Elberadweg nicht mehr viel los. Nur der teilweise böige Gegenwind ärgerte mich noch ein wenig, bis ich gegen 19.45 Uhr zuhause einrollte. 16 Stunden liegen derzeit zwischen Sonnenauf- und -untergang.

Diese Zeitspanne habe ich voll ausgereizt.

Track der Handbiketour vom 24.05.2021

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