26. September 2022

Heiße Kiste

Für das letzte Septemberwochenende hatte ich mir vorgenommen, wenigstens mein Mindestkilometersoll für die wintersportfreien Monate zu erreichen. Dazu fehlten noch knapp über 300 km ... wofür ich zu dieser Jahreszeit - wenn die Tage bereits recht kurz sind - drei Touren benötigte.

Unterwegs zum Taubenteich im
Cunnersdorfer Forst (Aufnahmeort)
Am Freitag sattelte ich nach dem zeitigen Arbeitsende im Homeoffice zum ersten Mal mein Pferd. Viele Kilometer spulte ich diesmal auf dem Elberadweg zwischen Pirna und Tetschen (Děčín) ab, doch zwischendurch ging es auch mal etwas höher hinaus. Im Cunnersdorfer Forst an der Grenze zur Tschechischen Republik läßt es sich sehr schön fahren, auch wenn ein Teil der Forststraßen nicht asphaltiert ist. Bei meiner ersten Radlrunde war das der Abschnitt zwischen Krippengrund und dem Ortsteil Reuterhof der Gemeinde Reinhardtsdorf-Schöna (s. Track vom 23.09., km 36,9 - 43,0). Die schadhafte Pflasterstraße von Schöna hinunter ins Elbtal zum Bahnhof fährt sich aber noch schlechter.

In Herrnskretschen (Hřensko) schaute ich, ob die Straße nach Rainwiese (Mezni Louka) immer noch gesperrt ist. Die Verbotschilder stehen zwar nach wie vor, doch dafür wurde die Sperre am Ortsausgang weggeräumt. Da werde ich wohl demnächst erkunden, ob bzw. wie weit man tatsächlich wieder die seit den verheerendem Waldbrand unterbrochene Verkehrsverbindung befahren kann.

Nach der langen Flachstrecke im Elbtal sammelte ich schließlich noch ein paar Höhenmeter während der Abkürzung über Waltersdorf sowie zum Schluß auf der Ehrenrunde über Mockethal. Da brauchte ich schon meine Beleuchtung.

Sonnabends sollten es dann ein paar Höhenmeter mehr werden, deshalb kletterte ich wieder mal hinauf ins Osterzgebirge. Schon allein die Höhendifferenz zwischen meinem Ausgangsort Pirna (119 m NHN) und dem höchsten Punkt der Straße unterm Kahleberg (850 m NHN) ist ein Garant dafür.

Vorher fuhr ich einen kleinen Umweg, weil ich meiner Sportfreundin Christiane etwas zurückbringen wollte. Das habe ich dann zwar vergessen, aber dafür gab es eine umfangreiche Auswertung von Christianes Segelabenteuer mit Norbert auf der Ostsee vor reichlich zwei Wochen. Vielleicht kann ich sogar auch mal auf Norberts Boot mitfahren - das hängt im wesentlich davon ab, wie ich ohne Rolli dort klarkomme. Abends kam dann Christiane noch mal bei mir zuhause vorbei, um den Gurt des Tandenskigestänges wegen einer notwendigen Reparatur bei mir abzuholen. - Der Winter nicht mehr fern!

Die Fahrt zum Scheitelpunkt der Tour zog sich wieder hin, oben standen dann nur noch 12,3 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit auf meinem Fahrradnavi. Dafür war ich dann schon 72 min später im Müglitztal am Abzweig nach Burkhardswalde. Daher mußte unbedingt noch der Anstieg hinauf ins Dorf sein. Solche kleinen Gemeinheiten am Ende einer Tour (wenn man mental bereits mit der Tour abgeschlossen hat) stärken die Psyche, genau deswegen mache ich das öfter mal. Wie übrigens schon am Vortag.

Gestern mußte ich mich am Morgen ebenfalls selbst überlisten, meine Motivation bezüglich einer dritten Tour in Folge war nicht besonders groß. Aber bald schon besserte sich das, denn erfreulicherweise hielten sich meine körperlichen Ermüdungserscheinungen trotz der zwei vorherigen Touren in Grenzen. Außerdem hatte ich mir ja auch eine weniger anspruchsvolle Strecke überlegt.

Die war nach der Kletterei aus dem Elbtal dann insgesamt so flach, daß es mir zu doof gewesen wäre, für den Rückweg nur auf dem Elberadweg zu kullern. Zumal dort bei dem spätsommerlichen Wetter sicher eine ganze Menge los war. Alternativ gönnte ich mir den Umweg über Kreischa. Mein Navi hielt dabei noch eine kleine Überraschung bereit, es lotste mich nämlich über Roßthal nach Freital (s. Track vom 25.09., km 83,7 - 86,7). Aber eigentlich war mir das gar nicht unrecht, weil ich damit in der Endabrechnung erneut auf mehr als 1000 Hm kam. Hinsichtlich dieser Bilanz hinke ich sowieso im Jahr 2022 ganz schön meiner Planung hinterher - mir fehlen in der Statistik eindeutig die langen Anstiege der jährlichen Alpenpässejagd. Bis zum Jahresende wird sich da also auch nichts mehr fundamental ändern.

Vielleicht war es das letzte Wochenende, an dem man kurzärmelig hätte fahren können. Die Sonne meinte es vor allem am Sonntag noch einmal richtig gut, doch ich war gar nicht (mehr) darauf eingestellt und hatte bereits ein langes Unterhemd unter meinem Kurzarmtrikot anstatt Armlinge. Weil ich dieses nicht so einfach ausziehen konnte, mußte ich tatsächlich einige Male im Schatten pausieren, um herunterzukühlen.

Doch nach solcherart "Hitze" werde ich mich schon bald sehen.

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