23. Januar 2023

Doppelte Kraft

Es liegt wieder ausreichend Schnee im Osterzgebirge! Logisch, daß es deshalb am Sonntag mit Christiane zum Tandem-Skilanglauf ins Altenberg-Zinnwalder Revier ging. Auf der Anfahrt im Auto nieselte es zwar bei Temperaturen um 0°C noch etwas, und auch der Nebel (wegen des leichten Tauwetters) war stellenweise recht dicht. Der Abstecher zum Kahleberg mußte trotzdem sein, denn in dieser Wintersportsaison waren wir noch nicht auf dem höchsten Berg im deutschen Teil des Osterzgebirges.

Danach steuerten wir die Rund-Loipe Scharspitze an, wo wir Carsten und seine Familie treffen wollten. Hier war ich noch nie, weil auf dieser Strecke ordentlich Höhenmeter anfallen und ich mir außerdem nicht vorstellen konnte, wie ich vom zentralen Loipenparkplatz über mehrere Straßen dorthin gelangen kann. Aber im Tandem mit Christiane war das viel einfacher als gedacht, auch wenn ich mal ein paar Meter über die geräumten Straßen rutschen mußte.

Auf dem "Gipfel" der Scharspitze
(Aufnahmeort)
Wir trafen unsere Freunde auch bald. Nach ein paar gemeinsamen Minuten fuhr Carsten mit seinen Jungs dann schon voraus, um sich sich wieder mit ihren anderen Truppenteilen zu treffen. Unsere Tourenziele waren an diesem Tag jedoch so verschieden, daß wir uns danach nicht mehr wiedersahen. Dafür erklommen Christiane und ich dort zunächst noch die Scharspitze und die Biwak-Kuppe, wobei die letzten 200 m zum zweiten Achttausender (in Dezimetern) aufgrund der Unwegsamkeit des Geländes zu einer kleinen Expedition ausarteten. Aber davon lassen wir uns doch nicht aufhalten!

Nach unserer Rückkehr von diesem Abstecher testeten wir an diesem Tag gleich noch eine weitere neue Strecke für mich. Einige hundert Meter auf tschechischer Seite hinab ins Tal der Wilden Weißeritz und ab da wieder zurück zur Erzgebirgsmagistrale (KLM - Krušnohorská lyžařská magistrála) bin ich nämlich ebenfalls noch nie gefahren (s. Track vom 22.01., km 26,3 - 31,3). Hier mußten wir uns aber mit einer einfachen getretenen Skispur begnügen, was mich bei dem weichen Schnee wesentlich mehr anstrengte. Auch ging es nach der kurzen Abfahrt nur noch bergauf, insgesamt 170 Hm auf ca. 3,7 km. Die mit wahrscheinlich 14% Steigung steilsten 200 m (ab km 30,3) sind dabei definitiv nur im Tandem zu bewältigen.

Zu fortgeschrittener Stunde setzte erneut Schneefall ein, auf den ohnehin nicht besonders schnellen Pisten wurde unser Vorwärtskommen daher noch mühsamer. Selbst bergab mußten wir nun kräftig schieben, weil sich der Schnee an den Laufflächen der Ski festsetzte. Das nervte meine Sportfreundin derart, daß sie zum Schluß sogar darüber zu schimpfen begann. Aber auch ich war froh, als wir endlich das Auto erreichten.

Achso, und was hat es mit dem Titel auf sich? - Einmal fuhren wir bergauf an drei Leuten vorbei, davon zwei Damen. Von einer hörten wir beim Überholen, wir würden doch (im Tandem) mit doppelter Kraft fahren (und deshalb schneller sein).

Auf diese Erklärung muß man erst mal kommen!

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