10. März 2025

"Tolle Leistung Ihres Mofas!"

Herrliches Frühlingswetter mit Temperaturen bis ca. 18°C ließ mir in den vergangenen drei Tagen keine Zeit für Müßiggang.

Bereits am Freitag war ich nach dem zeitigen Feierabend des erste Mal unterwegs, diesmal zunächst in Richtung Süden. Meine Standardrunde in dieser Gegend verläuft normalerweise von Hellendorf über Bad Gottleuba, doch noch ist die Hellendorfer Straße in Bad Gottleuba gesperrt. Also wählte ich diesmal die verkehrsintensive Route (weil kürzeste Strecke für Autofahrer zum Tanken in Tschechien) am Augustusberg vorbei, auf den ich bei dieser Gelegenheit gleich einen Abstecher unternahm.

In Pirna war es dann schon 16.00 Uhr, trotzdem startete ich noch zur einer zweiten Runde, nun nördlich der Elbe. 76 km schaffte ich bis zum Sonnenuntergang kurz hinter Porschendorf, doch hatte ich ja Beleuchtung mitgenommen. Obwohl ich anschließend noch bis Pillnitz fuhr, fehlten am Ende 4 km bis zur 100. Aber als Nachmittagstour konnte ich das akzeptieren.

Sonnabends legte ich die Meßlatte für die Höhenmeterbilanz ebenfalls relativ niedrig. Schließlich will ich meine Gelenke, vor allem das der linken Schulter, ganz allmählich auf steigende Belastung vorbereiten. Für Touren westwärts von Pirna kommt man leider nicht um die ganze Stadtfahrerei durch den Dresdener Ballungsraum herum, sofern es schnell gehen soll. Das erste Viertel der Tour bis Freital-Potschappel gehörte demzufolge nicht unbedingt zu den schönsten Streckenkilometern, auch wenn auf meinem Weg dabei der Dresdner Große Garten lag.

Unterwegs auf dem Bahntrassenradweg von Freital
nach Kesselsdorf (Aufnahmeort)
In Potschappel zweigte einst die Schmalspurbahn nach Nossen von der Haupttrasse ab. Inzwischen sind etliche Kilometer davon zu einem wunderschönen Bahntrassenradweg abseits der Straßen ausgebaut worden, den ich immer wieder gern in meine Ausfahrten einbaue. Vorgestern waren das die Abschnitte nach Kesselsdorf (s. Track vom 08.03., km 31,3 -37,4) und von Wilsdruff nach Helbisgsdorf (s. Track vom 08.03., km 44,0 -50,5). 

Das nachfolgende Stück bis ins Triebischtal hielt zwar einige kurze, garstige Anstiege bereit, doch statt von Munzig aus nur noch bergab bis Meißen zu rollen, entschied ich mich für die bergigere Abkürzung über Taubenheim. Damit konnte ich mir ein erhebliches Stück des (für mich) eintönigen und radtouristenüberfluteten Elberadwegs ersparen, auf welchem ab dem Sportpark Ostra kurz vor dem Dresdner Stadtzentrum auch noch die schier endlos lange Prozession der Teilnehmer des "Megamarsch Dresden" den Radweg verstopfte. 50 km zu Fuß vorwiegend auf Asphalt oder Pflaster - ich könnte mir besseres vorstellen!

Sonntag ging es dann erneut auf die Strecke, nachdem ich meine linke Schulter am Morgen mit Dolobene-Gel "ertüchtigt" hatte. Überhaupt gab es immer noch keine nennenswerten Ausfallerscheinungen - und die Einreibung wirkte darüber hinaus fast Wunder. Den ganzen Tourentag über gab nämlich nicht einmal ansatzweise Beschwerden mit meiner aktuellen Problemstelle.

Aus diesem Grund wurde auch aus der geplanten lockeren Ausfahrt eine respektable Tour, die mich bis in den Schluckenauer Zipfel (Šluknovský výběžek) und danach ins Elbsandsteingebirge brachte. Nicht zuletzt wegen des herrlich warmen Sonn(en)tagswetters tummelten sich auf dem gut ausgebauten grenzüberschreitenden Radweg zwischen Steinigtwolmsdorf und Lobendau (Lobendava) unzählige Zweiradtouristen, ein großer Teil von ihnen natürlich mit Motor im Gefährt. Noch vor ein paar Jahren war ich hier ganz allein unterwegs, weil nicht zu unterschätzende Anstiege beiderseits die meisten Leute von dieser mittlerweile sogar komplett perfekt ausgebauten Radtrasse abhielt.

Einer dieser Experten, den man bestenfalls als Sonntagsfahrer bezeichnen konnte, entblödete sich dort doch tatsächlich nicht, sich mir mit Motorkraft ein Wettrennen liefern zu wollen! Ich ließ ihn ziehen, vermutlich fuhr er sowieso bereits mit der höchsten Unterstützungsstufe. Etwas später traf ich ihn vor dem Lobendauer Ausflugslokal "U Hraničáře"("Beim Grenzer") wieder, als er gerade sein Fahrzeug parkte. Ich konnte mir nicht verkneifen, ihm beim Vorbeifahren einen kurzen Spruch (s. Überschrift) zuzurufen. - Vielleicht hat er's sogar begriffen ...

Wieder auf deutscher Seite, hängte ich ab Sebnitz spontan den kleinen Umweg über Ottendorf ins Kirnitzschtal nach Bad Schandau dran. Dort war ich in diesem Jahr bisher noch nicht, weil die Tour aufgrund der gesperrten Elbbrücke in Bad Schandau wesentlich anspruchsvoller geworden ist. Denn nun gibt es nur noch zwei Möglichkeiten der An- bzw. Heimfahrt für mich: entweder über den Berg zwischen Rathen und Porschdorf / Prossen bis Walterdorf oder mit der Schmilkaer Fähre über die Elbe, wobei die Rampe zum Landungssteg auf der Bahnhofsseite bergauf oft nur mit Unterstützung durch Dritte befahrbar sein dürfte und mich diese Abhängigkeit eher von der Nutzung abhält.

Den Berg nach Waltersdorf bin ich dann über den steilen, doch überschaubar langen Anstieg ab Prossen hochgefahren, welcher im oberen Mittelteil ein schauerliches Sandsteinpflastergeholpere auf ca. 300 m bereithält. Das kostete mich viel Zeit, die ich dann allerdings nach meiner Abfahrt zum Elberadweg in Rathen im forcierten Tempo bis nachhause wieder aufholen konnte.

Schön!

6. März 2025

Die Festung Königstein mal ganz anders erleben!

Wie schon beim Bild des Monats Februar 2025 angekündigt, wird es zum Anfang August stattfindenden Festungslauf erstmals inklusive Wettbewerbe geben. Neben einem klassischen Lauf für Sportler mit (z.B. kognitiven) Einschränkungen, ist diesmal außerdem eine Sportart vertreten, die nicht ausschließlich, aber doch gleichfalls auf Teilnehmer mit Mobilitätseinschränkungen (z.B. Rollstuhlfahrer) ausgerichtet ist: das Präzisionsorientieren.

Bei dieser Spielart des Orientierungslaufs steht weniger das Tempo, mit dem der Sportler die Strecke absolviert, im Vordergrund - als vielmehr das Kartenlesen und das exakte Zuordnen von Postenstandorten im Gelände anhand einer bereitgestellten Karte. An den vorgegebenen Entscheidungspunkten, von denen aus der richtige Postenstandort bestimmt werden muß, kann es dabei dann zwar auch um die Schnelligkeit bei der Ermittlung des korrekten Punktes gehen - hier bewegt man sich aber normalerweise nicht mehr. - Ausführliche Informationen zum Präzisionsorientieren - auch Trail-O bzw. PreO genannt - inkl. Verweisen zu Erklärvideos sowie Wettkampfregeln hat der Deutsche Orientierungssport-Verband e.V. (DOSV) allen Interessierten auf seiner Internetpräsenz bereitgestellt.

Vom Veranstalter des Festungslaufs und seinen Organisationspartnern wurde inzwischen die Ankündigung der inklusiven Wettkämpfe veröffentlicht. Im Text wird zudem auf die Ausschreibung verwiesen, welche weitere Informationen zu den Teilnahmebedingungen, dem Ablauf sowie dem organisatorischen Rahmen enthält. Hier trotzdem schon einmal ein paar Eckdaten für den schnellen Überblick:
  • Wann: 8. August 2025
  • Zeitraum des Wettkampfes: ca. 16.00 - 18.15 Uhr
  • Länge der Wettkampfstrecke: ca. 900 m
  • Vier Startkategorien - davon eine für absolute Neulinge mit Handicap (wie z.B. mich) geeignet: Anfänger PARA
  • Anmerkung: Teilnehmer mit Mobilitätseinschränkung können (müssen aber nicht!) den Kurs mit einer Begleitperson (als Schiebeunterstützung) absolvieren - diese zahlt kein Startgeld, sollte sich jedoch nicht von den Entscheidungspunkten aus an der Ermittlung der (richtigen) Postenstandorte beteiligen, also ins eigentliche Wettkampfgeschehen eingreifen
Ich werde auf jeden Fall mit dabei sein, wahrscheinlich sogar als Starter beim PreO in der Kategorie "Anfänger PARA". Deshalb kenne ich auch nicht die Details der Strecke bzw. die Standorte der Posten. Und natürlich habe ich auch noch nie an solch einem Wettkampf teilgenommen, weiß also bisher nur theoretisch über die dazu bereitgestellten Informationen (s.o.), was mich erwartet.

Also laßt euch ebenfalls nicht von einer Teilnahme abhalten - einmal ist immer das erste Mal! Blamieren wird sich dabei bestimmt keiner, und es ist doch eigentlich eine prima Gelegenheit, im Rahmen einer Veranstaltung für Sportler mit und ohne Handicap gemeinsam die tolle Atmosphäre zu erleben - an einem Ort, der für sich selbst schon so unvergleichlich und darüber hinaus einer der bekanntesten touristischen Sehenswürdigkeiten in Sachsen ist! Für nur 10,- EUR Startgeld bieten die Veranstalter ein Gesamtpaket von Leistungen an (s. a. Ausschreibung), welches zu diesem Preis weit und breit auf anderen Sportveranstaltungen seinesgleichen sucht! Die Registration als Teilnehmer erfolgt übrigens direkt über die Online-Anmeldung (unten auf der Seite, ggf. runterscrollen).

Zum Schluß noch ein kleiner Tip: An diesem Tag ist die Festung Königstein (nur!) für die Teilnehmer des Festungslaufs bis spätestens 21.30 Uhr zugänglich (sonst zu dieser Zeit bis 17.00 Uhr). - Es spricht also nichts dagegen, das gesamte Festungsgelände nach dem Lauf auch auf eigene Faust touristisch zu erkunden.

Ich stelle es mir jedenfalls sehr romantisch vor, am Sommerabend im Schein der untergehenden Sonne noch ein bißchen auf dem Mauerkronenrundweg zu flanieren!

PS: Wer Rückfragen zur Veranstaltung hat, kann sich außer bei den Organisatoren auch bei mir per e-Mail (s. Profilinfo) melden.

4. März 2025

Fortschritte

Mit dem Frühling kommt die Besserung - so war es bisher in jeder Saison. Man muß nur immer hinterher sein, denn von allein ändert sich nichts. Deshalb habe ich gestern gleich noch eine weitere Trainingseinheit absolviert. Ohne Zeitdruck wartete ich zunächst, bis durch die strahlende Sonne der Frost vertrieben worden war.

Auch an meine zweite Maßgabe hielt ich mich weitestgehend, obwohl es schon wieder in den Fingern juckte: lieber eine eher flache Strecke, als durch immer neue Anstiege unnötig Tempo zu verlieren bzw. frühzeitig konditionell durchzuhängen. Die Berge können kommen, wenn es wieder richtig rund läuft ...

Im Zscherregrund, auf dem Weg zur Bastei
(Aufnahmeort)
Um das Elbtal zu verlassen, mußte ich jedoch trotzdem bergauf fahren. Eigentlich hatte ich nach dem Warmfahren dafür die Straße von Stadt nach Dorf Wehlen vorgesehen, entschied mich kurzfristig aber für die Radroute im Nationalpark in Richtung Bastei. Diese ca. 4 km lange Forststraße ist so ziemlich die schönste mit dem Rad ganz offiziell zugängliche Strecke in der Sächsischen Schweiz, vor allem wegen der engen, romantischen Felsentäler von Zscherre- und Kohlgrund (s. Track vom 03.03., km 9,4 - 13,4), durch die man fährt. Hier wird wohl niemand auf die Idee kommen, Geschwindigkeitsrekorde aufstellen zu wollen! Den Abstecher auf die Aussichtsplattform des Basteifelsens habe ich mir jedoch erspart - schlechte Sicht und zu viele Besucher trotz des Wochentages außerhalb der Hauptsaison ließen mich schnell umkehren.

Nach meiner Bummelei durch die Felsengründe dauerte es anschließend bis zum Umkehrpunkt in Dresden, um mein Geschwindigkeitssoll zu erreichen. Nicht nur leichter Gegenwind, sondern auch der größere Kurbelwiderstand meines inzwischen wartungsbedürftigens Gefährts bremsten mich mehr aus, als mir lieb war. Nun nur noch flach auf dem Elberadweg nachhause zu rollen, wollte ich jedoch auch nicht. Der goldene Mittelweg verlief über das Lockwitz- und Müglitztal. Anfangs meist stetig leicht ergauf, danach entlang der Müglitz bergab bis nach Dohna. Spätestens hier war klar, daß ich ohne zuätzliches Zackel mein Tages-Entfernungsziel verpassen würde. Also wählte ich noch ein paar Umwege, auch wenn mich diese rund 100 weitere Höhenmeter "kosteten". Letztlich habe ich (dadurch) zwar den 15er Schnitt ganz knapp verfehlt, kam aber immer noch recht entspannt zuhause an.

Der Trend zeigt aufwärts.

3. März 2025

Landschleicher

Auf den vergangenen beiden Touren habe ich's beim Tempo nicht unbedingt herausgerissen. Dabei fühlte ich mich gar nicht so schlecht - und das Wetter lieferte auch keinen triftigen Grund für meine Leistung.

Vor allem auf meiner Feierabendtour am Freitag benötigte ich viel Zeit für die Strecke. Angesichts des nun schon wieder viel späteren Sonnenuntergangs wäre eigentlich nun mal wieder ein Hunderter als Halbtagestour drin gewesen, doch daran war nach dieser Schleicherei durch den Cunnersdorfer Forst nicht mehr zu denken.

Wahrscheinlich brachte mich aber auch schon der erste Haken über Struppen und Weißig nach Rathen ins Minus. Hier wollte ich doch nur eine andere Strecke als den Elberadweg fahren, doch für die ersten 200 Hm des Tages ohne langes Warmfahren war ich bereits länger unterwegs als eingeplant. Am meisten geschlichen bin ich jedoch auf den Forstwegen zwischen Cunnersdorf und dem Reuterhof nahe Schöna. Vor allem der lange Anstieg aus dem Krippenbachtal hinauf in Richtung Großer Zschirnstein (s. Track vom 28.02., km 38,6 - 41,8) zog sich ewig hin - nicht zuletzt wegen der aufgeweichten Mineralstoffdecke, die das Vorwärtskommen zusätzlich zum Kraftakt machte.

Außerdem konnte ich auf einigen Abfahrten über holperigen und für Reifenpannen prädestinierten Untergrund nicht so schnell abwärts rollen, wie auf glattem Asphalt bzw. mußte mich sogar stückweise im Schrittempo hinuntertasten. Das betraf nicht nur die Abfahrt ins Krippenbachtal (s. Track vom 28.02., km 35,9 - 38,6) sowie den Neuen Marktweg (s. Track vom 28.02., km 42,3 - 44,9), sondern hauptsächlich die verworfene Pflasterstraße ins Elbtal zum S-Bahn-Haltepunkt Schöna (s. Track vom 28.02., km 47,5 - 48,4).

Auf dem Elbradweg war es dann bereits so spät, daß ich diesen dann nur noch nachhause gefahren bin. In Pirna war ich trotzdem erst ca. 19.15 Uhr - nach knapp 81 km und mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 12,6 km/h. Solche Werte habe ich zuletzt in den Alpen abgeliefert, aber mit wesentlich mehr Höhenmetern.

Vor Stolpen (Aufnahmeort)
Es konnte nur besser werden! Allerdings ließ ich mich am Sonntag nach dem willkommenen Schlechtwetter des Vortags - da konnte ich mich wenigstens regenerieren - gar nicht erst auf eine anspruchsvolle Strecke ein. Den mit etwas über 300 m NHN höchsten Punkt der Tour erreichte ich bereits kurz hinter Kreischa nach ca. 32 km. Die langen Abfahrten, erst durch das Müglitztal nach Heidenau, dann von Freital durch das Tal der Weißeritz nach Dresden, halfen mir meine Bummelei bergauf weitestgehend wettzumachen. Nur der Abschnitt auf dem Bahntrassenradweg der ehemaligen Windbergbahn zwischen Possendorf und Freital Burgk (s. Track vom 02.03., km 32,7 - 39,7), den ich spontan in meine Runde einbaute, hielt mich etwas auf. Dafür erkundete ich gleich anschließend noch eine neue Verbindung in Richtung Poisental.

Auf der anderen Elbseite erwarteten mich, abgesehen von der Auffahrt nach Klotzsche, keine langen Anstiege mehr, doch hielt mich das ständige Auf und Ab mehr auf als gedacht. Vielleicht war ich aber auch schon etwas konditionell angefressen, was sich nun auch besonders in meiner linken Schulter bemerkbar machte. Dafür setzte sich endlich die Sonne durch und bescherte mir herrliches Vorfrühlingswetter.

Letztlich bin ich dann kurz vor dem Ziel noch eine kleine Ehrenrunde gefahren, um die ersten 1000 Handbikekilometer der Saison vollzumachen. Mein Geschwindigkeitssoll habe ich diesmal zwar ebenfalls nicht (mehr) erreicht, doch war ich insgesamt wesentlich zufriedener.

Insgesamt gesehen, geht es nämlich voran.