Bereits am Freitag war ich nach dem zeitigen Feierabend des erste Mal unterwegs, diesmal zunächst in Richtung Süden. Meine Standardrunde in dieser Gegend verläuft normalerweise von Hellendorf über Bad Gottleuba, doch noch ist die Hellendorfer Straße in Bad Gottleuba gesperrt. Also wählte ich diesmal die verkehrsintensive Route (weil kürzeste Strecke für Autofahrer zum Tanken in Tschechien) am Augustusberg vorbei, auf den ich bei dieser Gelegenheit gleich einen Abstecher unternahm.
In Pirna war es dann schon 16.00 Uhr, trotzdem startete ich noch zur einer zweiten Runde, nun nördlich der Elbe. 76 km schaffte ich bis zum Sonnenuntergang kurz hinter Porschendorf, doch hatte ich ja Beleuchtung mitgenommen. Obwohl ich anschließend noch bis Pillnitz fuhr, fehlten am Ende 4 km bis zur 100. Aber als Nachmittagstour konnte ich das akzeptieren.
Sonnabends legte ich die Meßlatte für die Höhenmeterbilanz ebenfalls relativ niedrig. Schließlich will ich meine Gelenke, vor allem das der linken Schulter, ganz allmählich auf steigende Belastung vorbereiten. Für Touren westwärts von Pirna kommt man leider nicht um die ganze Stadtfahrerei durch den Dresdener Ballungsraum herum, sofern es schnell gehen soll. Das erste Viertel der Tour bis Freital-Potschappel gehörte demzufolge nicht unbedingt zu den schönsten Streckenkilometern, auch wenn auf meinem Weg dabei der Dresdner Große Garten lag.
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Unterwegs auf dem Bahntrassenradweg von Freital nach Kesselsdorf (Aufnahmeort) |
Das nachfolgende Stück bis ins Triebischtal hielt zwar einige kurze, garstige Anstiege bereit, doch statt von Munzig aus nur noch bergab bis Meißen zu rollen, entschied ich mich für die bergigere Abkürzung über Taubenheim. Damit konnte ich mir ein erhebliches Stück des (für mich) eintönigen und radtouristenüberfluteten Elberadwegs ersparen, auf welchem ab dem Sportpark Ostra kurz vor dem Dresdner Stadtzentrum auch noch die schier endlos lange Prozession der Teilnehmer des "Megamarsch Dresden" den Radweg verstopfte. 50 km zu Fuß vorwiegend auf Asphalt oder Pflaster - ich könnte mir besseres vorstellen!
Sonntag ging es dann erneut auf die Strecke, nachdem ich meine linke Schulter am Morgen mit Dolobene-Gel "ertüchtigt" hatte. Überhaupt gab es immer noch keine nennenswerten Ausfallerscheinungen - und die Einreibung wirkte darüber hinaus fast Wunder. Den ganzen Tourentag über gab nämlich nicht einmal ansatzweise Beschwerden mit meiner aktuellen Problemstelle.
Aus diesem Grund wurde auch aus der geplanten lockeren Ausfahrt eine respektable Tour, die mich bis in den Schluckenauer Zipfel (Šluknovský výběžek) und danach ins Elbsandsteingebirge brachte. Nicht zuletzt wegen des herrlich warmen Sonn(en)tagswetters tummelten sich auf dem gut ausgebauten grenzüberschreitenden Radweg zwischen Steinigtwolmsdorf und Lobendau (Lobendava) unzählige Zweiradtouristen, ein großer Teil von ihnen natürlich mit Motor im Gefährt. Noch vor ein paar Jahren war ich hier ganz allein unterwegs, weil nicht zu unterschätzende Anstiege beiderseits die meisten Leute von dieser mittlerweile sogar komplett perfekt ausgebauten Radtrasse abhielt.
Einer dieser Experten, den man bestenfalls als Sonntagsfahrer bezeichnen konnte, entblödete sich dort doch tatsächlich nicht, sich mir mit Motorkraft ein Wettrennen liefern zu wollen! Ich ließ ihn ziehen, vermutlich fuhr er sowieso bereits mit der höchsten Unterstützungsstufe. Etwas später traf ich ihn vor dem Lobendauer Ausflugslokal "U Hraničáře"("Beim Grenzer") wieder, als er gerade sein Fahrzeug parkte. Ich konnte mir nicht verkneifen, ihm beim Vorbeifahren einen kurzen Spruch (s. Überschrift) zuzurufen. - Vielleicht hat er's sogar begriffen ...
Wieder auf deutscher Seite, hängte ich ab Sebnitz spontan den kleinen Umweg über Ottendorf ins Kirnitzschtal nach Bad Schandau dran. Dort war ich in diesem Jahr bisher noch nicht, weil die Tour aufgrund der gesperrten Elbbrücke in Bad Schandau wesentlich anspruchsvoller geworden ist. Denn nun gibt es nur noch zwei Möglichkeiten der An- bzw. Heimfahrt für mich: entweder über den Berg zwischen Rathen und Porschdorf / Prossen bis Walterdorf oder mit der Schmilkaer Fähre über die Elbe, wobei die Rampe zum Landungssteg auf der Bahnhofsseite bergauf oft nur mit Unterstützung durch Dritte befahrbar sein dürfte und mich diese Abhängigkeit eher von der Nutzung abhält.
Den Berg nach Waltersdorf bin ich dann über den steilen, doch überschaubar langen Anstieg ab Prossen hochgefahren, welcher im oberen Mittelteil ein schauerliches Sandsteinpflastergeholpere auf ca. 300 m bereithält. Das kostete mich viel Zeit, die ich dann allerdings nach meiner Abfahrt zum Elberadweg in Rathen im forcierten Tempo bis nachhause wieder aufholen konnte.
Schön!