6. Juli 2015

Pausengymnastik

Der gestrige Tag war einfach unerträglich. Wer bei solcher Hitze und direkter Sonneneinstrahlung tagsüber Fahrrad fährt, hat einen Riß in der Schüssel. Das werden gestern wohl 'ne ganze Menge Leute gewesen sein, denn die Sächsische Zeitung veranstaltete ihre alljährliche, inzwischen an Beliebigkeit grenzende und zu einer Abzockerei verkommene Radtouristikveranstaltung, genannt Fahrradfest. - Ich habe mir jedoch lieber auf den Pirnaer Elbwiesen die Zeit mit Lesen vertrieben. Das war auch so schon schweißtreibend genug.

Heute, am Montag, legte die Hitze eine Verschnaufpause ein. Nach einigen Regengüssen kühlte es sich sogar bis auf angenehme 20°C ab. Dazu eine dichte Wolkendecke, die keinen Sonnenstrahl durchließ. Eine Wohltat! Endlich konnte ich auch wieder offenes, also baumloses Gelände in meine Tourenplanung einbeziehen.

Am Elberadweg in Oberrathen findet man diesen originellen
Blumenkübel, hier vor den Felsen des Basteimassivs
So habe ich eine entspannte Runde bis in die Sächsische Schweiz gedreht. Dabei schob der frische Westwind bis zum Umkehrpunkt nicht nur, sondern führte auch die bei den Anstiegen erzeugte Körperwärme sehr effizient ab. So wohl habe ich mich lange nicht mehr beim Handbiken gefühlt. Nicht zuletzt auch deshalb, weil sich die Schweißausbrüche im normalen Rahmen bewegten. Selbst, als nachmittags die Sonne herauskam und es sich bis auf 26°C erwärmte, wurde es nicht stressig. Das Wüstenklima der vergangenen Tage hat wahrscheinlich auch bei mir die Toleranzgrenzen nach oben verschoben.

Teilweise, und vor allem bei den bewaldeten Streckenabschnitte, war der Untergrund noch lange bis in den Tag hinein naß. Diese Bedingungen wurden gleich zu einem unfreiwilligen Test für meine neue Bereifung. Seit Anfang Juli fahre ich auch am Antriebsrad den Vittoria Rubino Pro (23-571). Der überraschte mich heute in zweifacher Hinsicht: beim Bergauffahren auf nassen Straßen tendierte er bei größeren Steigungen zum Durchdrehen, und bei der Abfahrt bin ich während des Bremsens auf feuchter Fahrbahn urplötzlich ins unkontrollierte Rutschen gekommen. - So hatte ich mir das nicht vorgestellt! Die Gummimischung dieses Reifens scheint erheblich weniger Bodenhaftung zu bieten, als meine vorher benutzten Continental-Reifen. Mal sehen, was er bezüglich Langlebigkeit so drauf hat, sonst verabschiede ich mich ganz schnell von diesem Experiment. Ich suche schon mal nach weiteren Alternativen. Oder sollte ich Schwalbe noch einmal eine Chance geben?

Track der Handbiketour vom 06.07.2015

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