23. Juli 2015

Geht doch!

Mein aktualisierter Plan für gestern war, nur auf den Passo Rolle zu fahren. So habe ich mir morgens etwas mehr Zeit gelassen. Erst gegen halb 7 ging es dann auf die Piste, vor allem deshalb, um mir so lange wie möglich die Sonne vom Leib zu halten. Immerhin gibt es im Aufstieg um Bellamonte sowie auf den letzten Kilometern vor der Paßhöhe offenes Wiesengelände.

Vor der beeindruckenden Bergkulisse mit der Cimon della Pala
Als ich bereits 9.30 Uhr dort oben ankam, war mir klar, daß ich auch noch den Passo di Valles befahren könnte. Gesagt - getan. Durch den Wald meist noch vor der Sonne geschützt, begann ich nach der ersten schnellen Abfahrt, den zweiten Paß in Angriff zu nehmen. Dieser Aufstieg läßt sich übrigens ähnlich angenehm wie die Straße zum Passo Rolle fahren, denn die Steigungsprozente haben noch viel Luft nach oben.

Begannen sich bereits am ersten Paß wieder, die Wolken über den Bergen aufzutürmen - nachmittags gab es bisher immer heftige Gewitter - so hatten diese am Passo di Valles die Herrschaft über das Himmelsblau errungen. Aber es war noch nicht einmal Mittag ... Zeit genug für einen weiteren Paß. Obendrein fühlte ich mich noch wirklich frisch, so daß ich den Versuch wagen wollte.

Die wenigen Minuten hinunter bis an den Abzweig zum Passo di San Pellegrino schufen dann die notwendigen Tatsachen. Jetzt mußte ich in jedem Fall mindestens 500 Höhenmeter klettern, um wieder zurück zum Basislager zu gelangen. Der Gegenanstieg schockte mich gleich erst einmal. Vor den letzten Metern der Abfahrt stand die Straße in Richtung San Pellegrino wie eine Wand. Die dazugehörige Ansage auf dem Verkehrsschild: 15% auf 3 km. Als mir später ein entgegenkommender Rennradfahrer 18% ankündigte, meinte ich, er würde sich auf dieses Steilstück beziehen. Irrtum! Es kam noch eine weitere ca. 500 m lange Rampe.

In der brütenden Hitze einer erbarmungslosen Sonne arbeitete ich mich Stück um Stück nach oben, immer den Höhenmesser im Blick. So wie sich dessen Zahlen der vorgegebenen Paßhöhe annäherten, so würde die Schinderei irgendwann ein Ende haben. Diese Meter waren eine Saftpresse, von der ich mich bis zum Scheitelpunkt nicht mehr erholte. Zwar wurde es bis dahin wieder etwas flacher, doch der Wille und die Kraft zum Durchfahren waren gebrochen. Ich freute mich nur noch auf die endlos lange Abfahrt zurück nach Predazzo.

Davor gab es aber eine Zwangspause, denn ich mußte auf dem Paß erst mal die Ausläufer des ersten Nachmittagsgewitters durchlassen. Geschützt von einer Loipenbrücke über die Straße, blieb ich trocken. Auch mein Weiterweg war das bald wieder, so daß ich bei der Abfahrt auf mögliche Nässe keine Rücksicht zu nehmen brauchte.

Kurz hinter Moena wechselte ich auf die bereits am Vortag erwähnte Radtrasse und ließ mich entspannt bis Predazzo rollen. Zwei Kilometer noch bis zum Campingplatz, dann schloß sich der Kreis.

Wieder eine 3-Pässe-Tour mehr.

Track der Handbiketour vom 21.07.2015

2 Kommentare :

kerstin hat gesagt…

...da haste ja wieder ganz schön Höhenmeter gespart, jeden Pass einzeln von ganz unten fahren- das wärs doch...

Veit hat gesagt…

Ja genau! Sonst hätte ich mir die ganze Schinderei noch einmal antun müssen! :-) Aber bei der Strecke war ich auch so gut ausgelastet.

Übrigens für mich auch der Grund, warum ich bei der nächsten Tour gleich wieder 3 Pässe abgehakt habe. Man kann nur sparen ....