13. Dezember 2021

Kulissenwechsel

Dann ging es doch ziemlich schnell. Zum ersten Mal, seit ich im Winter auch mit dem Langlaufschlitten unterwegs bin, lag bereits vor den Weihnachtsfeiertagen so viel Schnee im Osterzgebirge, um die Wintersportsaison zu eröffnen. Am zweiten Schneewochenende kam ich nun auch zum Zug.

Meine erste Tour am Sonnabend mit Kerstin, Kirstin und Claudia war für mich ideal zum Einfahren im Skitandem: nicht zu viele Anstiege bzw. Abfahrten, perfekt präparierte Loipen und eine überschaubare Streckenlänge. Nachdem mir noch in der Woche mein Skispezialist Sport-Schulz in Pirna-Copitz meine lädierten Ski notdürftig instandgesetzt und ich von Christiane auch die reparierte Deichselhalterung zurückbekommen hatte, diente diese Tour auch gleich dem ersten Praxistest meiner Ausrüstung.

Denn leider ist es mit neuer Ausrüstung gar nicht so einfach. Aufgrund der Befestigung ("Bindung") der Ski am Schlittengestell kommen bei meinem Gerät nämlich nur Bretter mit Holzkern infrage. Und die werden eigentlich nicht mehr hergestellt. Auch meine Stöcke müssen dringend ersetzt werden, weil sie nach mehreren heftigen Schlägen mittlerweile arg verbogen sind. Jedes Richten kann nun trotz aller Vorsicht zum Brechen der Aluröhre führen.

Pia und Christiane strahlen mit der Sonne
um die Wette (Aufnahmeort)
Am Sonntag hatte ich mich mit Christiane und Pia zum Skilanglauf verabredet. Bei unserem Start vom Parkplatz an der alten Grenzzollanlage in Zinnwald strahlte die Sonne von einem makellos blauen Himmel. Dazu eine weiße Märchenwunderwinterwelt, einfach traumhaft schön!

An diesem Tag wollten wir zum Mückentürmchen bzw. dem unmittelbar darunter befindlichen Parkplatz am Graupener Paß, und erneut waren die Pisten beiderseits der Grenze perfekt und ganz frisch präpariert. Sogar auf der Nebenstrecke, welche wir für den Hinweg nutzten (s. Track vom 12.12., km 5,4 - 11,1) gab es von einem Schneemobil gezogene und verdichtete Skispuren. 

Hier begegneten bzw. überholten uns aber auch nicht ganz so viele Skifahrer. Auf der Erzgebirgsmagistrale (KLM -  Krušnohorská lyžařská magistrála) von Zinnwald zur Wittichbaude (Horská chata Vitiška) fand nämlich auch schon am Vortag eine wahre Völkerwanderung der Skibegeisterten statt. Unterwegs trafen wir daher natürlich etliche Freunde und Bekannte. Es ist ja auch logisch, daß sich alle diejenigen, die genauso verrückt wie wir nach Wintersport sind, auf dem schneesicheren Erzgebirgskamm sammeln.

Gemeinsam auf dem Pramenáč (Aufnahmeort)
Als letzten und sprichwörtlichen Höhepunkt des Tages taten wir uns schließlich noch den Anstieg auf den Bornhauberg (Pramenáč) an, eine noch einmal teilweise recht steile und kräftezehrende Angelegenheit. Ganz frisch waren wir nach 26 km und vielem Auf und Ab ja auch nicht mehr. Diesen Berg mit 911 m NHN hatte ich bisher noch nie in meinem Leben erklommen. Gestern war er jedoch ein ideales Ziel, weil auch hier die Forstwege mit einem Schneemobil langlauffreundlich aufgearbeitet wurden. Der Rastplatz auf dem Gipfel verfügte über alles, was zu richtiger Winterromantik gehört.

Die anschließende Abfahrt zurück zur KLM ließ sich gut fahren, hier käme man als durchtrainierter Rollifahrer in Gegenrichtung  wahrscheinlich auch ganz allein im Langlaufschlitten gut hoch. In unserem Tandem konnten wir jedoch eine Runde absolvieren, denn die Rampe von der Wittichbaude aus hätte ich mir allein nicht zugetraut.

Kurz vor dem Sonnenuntergang erreichten wir endlich wieder das Auto. Diesen herrlichen Winter(sport)tag haben wir bis zur Neige ausgekostet!

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