15. April 2022

Brauerei-Banause

Das historische Zentrum von Salzburg ist wirklich sehenswert. An meinem ersten Ruhetag nach drei Touren streifte ich stundenlang durch die Altstadt und genoß das internationale Treiben. - Manchmal gefällt es mir, einfach in den Touristen-Trubel einzutauchen. Inklusive Anmarsch und Heimweg kamen dabei im Rolli immerhin rund 15 km über den Nachmittag zusammen.

Über der Altstadt thront die Festung Hohensalzburg,
direkt vor deren Mauern von rechts nach links ansteigend
der untere Teil der Steilrampe in die Burg,
welche wir bei der vorangegangenen Tour im Handbike
bezwungen haben (Aufnahmeort)
Gestern hatten wir uns mit Albert sowie Gitti und Toni zu einer weiteren Tour verabredet. Es sollte zwar nicht in die Berge gehen, doch vor allem Daria war das gar nicht so unrecht. So viele Touren bzw. Kilometer innerhalb einer vergleichsweisen kurzen Zeit standen bei ihr noch nie im Programm. Also durften trotz des beabsichtigten Belastungstests auch die Erholungsphasen nicht zu kurz kommen.

Nach dem Treffen kurz vor Bad Reichenhall führte uns Albert erneut auf einer verkehrsruhigen und kurzweiligen Strecke nach Schönram, wo wir im Lokal der Brauerei einkehren wollten. Besonders gefiel mir dabei der Abschnitt zwischen Höglwörth und Teisendorf (s. Track vom 14.04., km 35,8 - 41,0). Der nicht asphaltierte Radweg verlief hier weit abseits des Straßenverkehrslärms meist leicht abwärts durch ein gewundenes Tal und ließ sich selbst mit meinen schmalen Reifen recht gut befahren.

Bei unserer anschließenden Mittagsrast im Bräustüberl Schönram bestellte ich dann als Getränk nur Cola, weil mir Bier jedweder Art überhaupt nicht schmeckt. Damit beging ich wahrscheinlich als "Saupreiß"  ein Sakrileg, was sich unmittelbar auf das Verhalten der Bedienung mir und meiner Begleiterin gegenüber auswirkte. (Eigentlich gehöre ich ja zu den Sachsen, die traditionell ebenfalls eher distanziert den Preußen gegenüberstehen.) Ich bin wohl in einem Lokal lange nicht mehr so kurz angebunden (und das ist noch eine freundliche Formulierung) behandelt worden. - Jedenfalls hoffe ich, daß dies keine Auswirkungen auf Albert hat, denn die Örtlichkeit gehört offensichtlich zu seinen beliebten Tourenzielen, welche er uns nicht vorenthalten wollte. Das Essen war aber auch wirklich gut und preiswert.

Nach der Pause trennten sich schließlich unsere Wege. Während meine bayerischen Freunde im Handbike nun wieder nach Bad Reichenhall zurückkehrten, verordnete ich Daria und mir auf der Heimfahrt den Umweg über Laufen bis kurz vor Seekirchen. Den 350Hm-Anstieg von Weitwörth, mit dem ich dabei geliebäugelt hatte, ersparte ich uns dann allerdings. Daria hätte sich gewiß dort noch mit hochgeschunden - sie kennt da wegen ihrer früheren Karriere als Leistungsportlerin keine Gnade gegen sich selbst. Doch stand ich aufgrund meiner Erfahrung in der Verantwortung, das Machbare gegen das Sinnvolle abzuwägen - und entschied mich an Ort und Stelle dagegen. Dafür fanden wir ab Anthering in Richtung Seekirchen eine sehr schöne Streckenalternative, die uns ebenfalls noch ein paar Höhenmeter bescherte (s. Track vom 14.04., km 69,8 - 79,2).

In Eugendorf standen dann bereits 83 km zu Buche. Damit war klar, das es insgesamt nicht nur mehr als 100 km werden, sondern daß wir auch einen neuen Allzeit-Rekord für Daria erreichen würden. Die Schlußschleife an der Salzach sollte das nur zementieren (meist zeigt mein Fahrradnavi rund 2 km mehr auf 100 km an, als tatsächlich absolviert).

Hut ab vor Darias Ausdauer, sie fährt ja erst seit einem halben Jahr in diesem Gefährt! Damit hat sie sich schon jetzt für unsere geplante Etappentour im September in den Alpen "qualifiziert".

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