Vor dem heutigen Ruhetag hatten Daria und ich uns mit meinen bayerischen Freunden für eine gemeinsame Handbiketour verabredet. Dafür bot sich die klassische Runde um den Untersberg an. Hier gibt es bis auf die ungefähr 800 m lange Steilrampe, wo der straßenbegleitende Radweg die Serpentinen abkürzt (s. Track vom 12.04., km 30,0 - 30,8), keine brutalen Anstiege, so daß es für niemanden in eine Schufterei ausarten würde. Immerhin hatte bis auf Toni noch keiner so viele Handbikekilometer wie ich in der aktuellen Saison absolviert.
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Am Start in Bad Reichenhall, von links: Toni, Gitti, Albert, ich, Daria und Mark (Aufnahmeort) |
Am Morgen fuhren Daria und ich zunächst zum vereinbarten Treffpunkt in Bad Reichenhall, natürlich im Handbike. Die Freude über das Wiedersehen mit Gitti, Toni und Albert wurde noch größer, als sich uns außerdem noch Mark im Handbike anschloß. Ihn kannte ich bisher nur von Strava. Das war dann schon ein sehr ungewöhnliches - sprich: seltenes - Bild, als sich nach der Begrüßung gleich fünf Leute im Handbike sowie Gitti mit dem Fahrrad auf den Weg machten!
Unsere gemeinsame Runde wurde dann meist recht gemütlich. Aber an diesem Tag wollte ich sowieso keine Rekorde brechen, die Gemeinschaft und das Zusammensein waren mir ungleich wichtiger. Sonne, Wärme und immer wieder neue, beeindruckende Ausblicke auf die schneebedeckten Bergriesen um uns herum entschädigten reichlich.
Durch Zufall fanden wir in Fürstenbrunn ein kleines Wirtshaus mit Pension, welches mich wegen des optimal für uns geeigneten Biergartens anzog. Das urige ältere Wirtspaar mit ihrer unkomplizierten Lebensart paßte so gut ins Gesamtbild, daß ich mich hier sofort wohlfühlte. Ganz weit weg vom Theater in den Touristenhochburgen. Außer mir sowie Toni und Gitti aus der Augsburger Ecke bestand ja unsere Truppe aus lauter Einheimischen, die sowieso einen ganz anderen Zugang zu ihren Landsleuten haben.
Nach der langen Pause trennten sich an diesemTag dann unsere Wege. Während Albert, Toni und Gitti direkt zurück zu unserem gemeinsamen Startort fuhren, setzte sich Mark auch gleich ab, um noch auf Umwegen ein paar schnelle Kilometer auf der Rückfahrt nach Bad Reichenhall zu sammeln. Daria und ich hingegen entschieden uns relativ spontan für einen Abstecher auf die
Festung Hohensalzburg in Salzburg. Die Rampe hinauf in die Dominante der Stadt ist berüchtigt und selbst Gegenstand eines
Bergsprintrennens für Radsportler: 120 Höhenmeter auf 900 m Strecke bei Steigungsspitzen bis 32% sind die knallharten Fakten.
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Panorama von der Festung Hohensalzburg über die Stadt (Aufnahmeort) |
Mit dem Straßenpflaster und danach Asphalt als Untergrund kam ich am Anfang noch leidlich gut zurecht, wenn auch im Stop und Go. Doch kurz nach dem Abzweig auf die eigentliche Rampe zur Festung wurde der Weg zur Kies-/Erdrampe. Noch vor dem steilsten Stück war deshalb die Traktionsgrenze des Vorderrades meines Handbikes erreicht. Da half alle Kraft nicht, weil das Rad einfach durchdrehte. Daria schob bereits ihr Handbike, wie sie sagte: aus Kraftmangel. Mir aber kam plötzlich und unverhofft ein Touristenpärchen aus Hannover zuhilfe. Vor allem die Frau legte sich beim Schieben dermaßen ins Zeug, daß es mir schon beinahe peinlich war. Denn natürlich kamen meine Helfer dabei auch an ihre körperlichen Grenzen - abgesehen davon, daß es auch für sie eine ziemlich schweißtreibende Angelegenheit war. Aber beide ließen nicht locker, und tatsächlich erreichten wir nach etlichen kurzen Verschnaufpausen gemeinsam den Hof der Festung. Unglaublich! Ohne sie hätte ich das nicht geschafft.
Danach führte mich Daria im Handbike noch über den sich anschließenden Höhenzug oberhalb der Altstadt von Salzburg. Auch von hier hatten wir viele herrliche Ausblicke in alle Richtungen auf die Umgebung. Bei diesem Traumwetter konnte ich mich wirklich nicht sattsehen.
Ein ganz besonderer Höhepunkt.
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