11. April 2022

Debüt

Kälte, Schneeschauer und Nässe - viel ungünstigere Umstände kann es für Handbiketouren eigentlich nicht geben. Wer unter solchen Bedingungen immer noch dabei ist, für den paßt jedes Wetter. Daria und ich erwischten gestern genau einen solchen Tag.

Denn ich bin für ein paar Tage in Salzburg bei Hannes und seiner Frau zu Besuch, um mit ihr ein paar "Trainingsrunden" im Handbike zu drehen. Im Frühherbst des Jahres soll es nämlich dann gemeinsam auf eine Vier-Etappen-Tour durch die Alpen gehen. Allerdings hat Daria gerade erst vor einem halben Jahr ihre Karriere als Handbikefahrerin begonnen. Das Ziel ist also - zumindest für sie - sehr ambitioniert. Es ordnet sich jedoch nahtlos in ihre bisherige Sportlerkarriere ein, so daß ich davon überzeugt bin, es erreichen zu können. Luftschlösser bauen wir jedenfalls keine.

Normalerweise wäre man bei der gestrigen Wetterprognose zuhause geblieben, aber für mich zählt im Urlaub jeder Tag. Deshalb entschieden wir uns statt der geplanten Pässefahrt zunächst für eine moderate Akklimatisationsstrecke, die wir im Laufe des Tages spontan erweiterten, weil es immer wieder auch längere Schönwetterfenster mit Sonnenschein gab. Die zahlreichen Schnee- und Regenschauer standen hingegen unter meiner ständigen Beobachtung auf dem Wetterradar, um rechtzeitig vor dem nächsten nassen Intermezzo einen Unterschlupf zu finden. Das klappte ausgesprochen gut. Nur die klatschnassen Straßen bremsten uns beim Vorwärtskommen, weil ich dadurch die langen und schönen Abfahrten nur mit angezogener Bremse hinabrollte, um nicht völlig durchgespült zu werden. Daria war da wesentlich schmerzfreier.

Vor Darias "Verpflegungspunkt" in Hallein (Aufnahmeort)
In Hallein gab es schließlich zur Belohnung eine warme Waffel mit Eis in Darias Lieblings-Eisdiele, wo sie quasi Stammgast ist. Hier trafen wir auf einen netten Radsportler, der - wie wir im angeregten Gespräch erfuhren - ebenfalls einen schweren Unfall hinter sich gebracht hatte. Erst als Daria zum Schluß bezahlen wollte, stellte sich heraus, daß er unsere Rechnung mit übernommen hatte. Da war er aber schon wieder weg, ohne ein Wort darüber zu verlieren. - Vielen Dank deshalb auf diesem Weg an unsere Unterwegs-Bekanntschaft! 

Den letzten Regen warteten wir noch unter der Sonnenplane der Gelateria ab, dann fuhren wir entspannt auf schönen und aussichtsreichen Radwegen abseits des Straßenverkehrs im Tal der Salzach zurück nach Salzburg.

Jetzt kommen die schönen Tage.

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