6. Dezember 2018

Meerblick

Für meinen zweiten Urlaubsausflug hatte ich mir den Darß mit seinem Ostseeheilbad Zingst ausgesucht. Die Seebrücke dort schien mir der richtige Ort zu sein, um endlich mal einen unverstellten Blick auf das offene Meer zu haben.

Natürlich bin ich dorthin nicht auf dem kürzesten Weg gefahren, sondern habe zunächst das Hinterland erkundet. Sicher werden die Einheimischen jetzt sagen, daß es bessere Strecken gibt, als beispielsweise die oft kilometerlang schnurgeraden und damit eintönigen Straßen. Vor allem der Abschnitt zwischen Richtenberg und Langenhanshagen (s. Track vom 05.12., km 23,8 - 36,5) war an Monotonie nicht mehr zu überbieten. Aber ich wollte Strecke machen, um mir dabei gleich einen großflächigen Eindruck von der Gegend zu verschaffen. Außerdem war ich mir nicht sicher, ob sich die bei OpenCykleMap.org eingezeichneten Radwege nicht schon wieder als irgendwelche Holperpisten erweisen würden. Danach wurde es aber wieder besser, und selbst die letzten Kilometer vor Stralsund entlang der Bundestraße B105 ließen sich aufgrund des separaten Radwegs wesentlich entspannter bewältigen.

So eine flache Strecke, wie gestern, habe ich lange nicht mehr unter die Rädergenommen. Wer nun aber denkt, daß man ohne Berge wesentlich besser vorankommt, irrt sich. Denn der Wind spielt hier eine erhebliche Rolle. Lediglich in den wenigen bewaldeten Passagen ist man etwas geschützt, ansonsten weht bei einer Rundtour meist der Wind von der Seite oder von vorn. Das kann über längere Zeit ganz schön demoralisierend sein! Flachland bedeutet also nicht zwangsläufig ein unbeschwerteres Rollen. Auch weil es nur selten Abfahrten gibt, auf denen man sich etwas erholen kann.

Auf der Seebrücke von Zingst (Aufnahmeort)
Zingst ist ein sehr schicker Urlaubsort, wobei ich mir lieber nicht vorstellen möchte, welche Menschenmassen hier zur Hochsaison die Straßen, die Promenade und den Strand bevölkern. Das wäre garantiert nichts für mich. Gestern jedoch war es hier sehr schön. Besonders die Seebrücke hatte es mir angetan. Sonne, Meer und der Blick auf einen endlos langen Sandstrand - all das, was man sich unter einem Ostseeurlaub so vorstellt. Die Tauchglocke am Ende der Seebrücke setzte dazu einen architektonisch interessanten Akzent - ganz ohne die Sinnhaftigkeit einer solchen Anlage zu beurteilen.

Abends bin ich wieder in die Dunkelheit gekommen. Aber zur Zeit geht die Sonne hier bereits 15.44 Uhr unter - da ist das kein Wunder. Nur noch 16 Tage bis zur Wintersonnenwende.

Track der Handbiketour vom 05.12.2018

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