17. Mai 2022

Für Genießer

Unsere gestrige zweite Etappe von Amberg nach Regenburg dürfte wohl jedem Radler gefallen: ein bis auf zwei kurze Rampen von um die 100 m Länge entspanntes Rollen durch die wunderschönen, romantischen Flußtäler von Vils und Naab. Während wir am ersten Tag öfters mal die Pegnitz aus den Augen verloren, blieben wir diesmal dem Wasser immer sehr nahe.

Die einzige Ungewißheit brachte das Wetter mit sich.  Ab Mittag waren nämlich kräftige Regenschauer, teils sogar Gewitter, angekündigt. Deshalb starteten wir nach einem opulenten Frühstück in Wohlfühl-Ambiente bereits 8.00 Uhr zu unserer kürzesten Tagestour, um die rund 68 km noch ohne Streß im Trockenen zu schaffen.

Noch in Amberg wechselte unsere Route auf dem Bahntrassenradweg Amberg - Schmidmühlen (s.Track vom 16.05., km 1,2 - 22,4). Das war ein herrliches Fahren! Meist leicht abwärts, rollten wir nun zwar größtenteils auf einer feinen Mineralstoffpiste, die jedoch voll rennradtauglich war. Lediglich die kleine Umleitung bei der Unterquerung der Autobahn A6 wegen einer zeitweiligen Baustelle wurde etwas holperiger. Schon nach knapp 1,5 Stunden (brutto) lag fast ein Drittel der Tagesstrecke hinter uns.

Kallmünz am Zusammenfluß von Vils und Naab
(Aufnahmeort)
Der Weiterweg bis Kallmünz verlief mindestens ebenso entspannt, diesmal sogar fast ausschließlich auf Asphalt. Die erste der beiden kurzen Rampen bei km 28,8 brachte uns daher kurzzeitig aus dem Rhythmus. Fern jeglicher Kraftverkehrsverbindung - die Hauptstraße befand sich auf der anderen Flußseite - machte es ansonsten einfach nur Laune, so zügig und ungestört von Auspuffgasen voranzukommen. Kallmünz bot einige schöne Fotomotive. Besonders beeindruckte mich dabei natürlich die Burgruine auf den Felsen hoch über der Stadt.

Nun kamen viele Kilometer auf ungeteerten Wirtschaftsstraßen, doch auch wenn es etwas mehr holperte, war die Qualität des Untergrunds immer noch akzeptabel. Wir lagen wirklich gut in der Zeit, und der Blick auf das Niederschlagsradar der Wetterapp auf dem Handy ließ die Hoffnung aufkommen, daß wir bis zu unserem Tagesziel vom Regen verschont bleiben. Also drosselten wir lieber etwas unser Tempo, um nicht noch unangenehme Überraschungen zu erleben.

Um nahe der Mündung der Naab in die Donau letztere zu überqueren, mußten wir uns dann die zweite Steilrampe hocharbeiten. Die sah von unten viel zu steil aus, um sie fahren zu können. Also dachten wir, unser Navi würde uns einen Streich spielen, bis wir kurz darauf unseren Irrtum bemerkten. Letztlich war es gar nicht so schlimm, obwohl Daria ihr Handbike gleich vorsichtshalber diesen engen Weg hinaufschob. Dafür hatten wir danach von der Eisenbahnbrücke über die Donau einen schönen Blick auf die Flußmündung der Naab. Die letzten Kilometer zum Quartier ging es auf unbefestigten bzw. schotterigen breiten Radwegen in die Stadt. Trocken bis zum Schluß.

Dort mußten wir dann etwas suchen, bis wir unsere Unterkunft, das Altstadt Quartier Münchner Hof, fanden. Zum Glück gibt es heutzutage auch dafür Handy-KartenApps. Unsere Gastgeber hier sind ebenfalls sehr engagiert, auch wenn ich als Rollifahrer im Hotelzimmer bei der Benutzung der Dusche Unterstützung durch Daria (die ja noch ein paar Schritte laufen kann) benötige und mich vom Frühstücksbuffet eine hohe Stufe trennt. Sicherlich könnten diese Hindernisse aber mit relativ überschaubaren Aufwand beseitigt werden - vielleicht denkt man ja bereits darüber nach.

Heute nachmittag treffen wir uns mit einer Vertreterin der Stadt Regensburg, die ebenfalls am Projekt des Fünf-Flüsse-Radwegs beteiligt ist und über den Radwegekoordinator des Tourismusverbands Ostbayern mit uns Kontakt aufgenommen hat. Eine prima Gelegenheit für erste Rückmeldungen ... 

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