5. Mai 2022

Pfiffiges Kerlchen

Gestern arbeitete ich vorerst zum letzten Mal mittwochs von zuhause aus. Diesen Vorteil nutzte ich unmittelbar nach Dienstende gleich für eine schnelle Nachmittags-Trainingstour.

Ich liebe ja die Straßen auf den zum Erzgebirge hinaufziehenden Bergrücken oberhalb des Seidewitztals. Erst in der Vorwoche hatte ich mir die orographisch rechte Seite vorgenommen (s. Track vom 27.04., km 4,3 - 14,5); diesmal kam die andere dran (s. Track vom 04.05., km 6,4 - 19,7). Beide Strecken sind verkehrsruhig und bieten bei schönem Wetter herrliche Ausblicke auf die Umgebung. Leider sind sie aber auch sehr windanfällig, weswegen ich sie relativ selten befahre. Doch gestern paßte alles.

Blick von der Straße nach Meusegast über Krebs bis Pirna (Aufnahmeort)
Beim "Klettern" kam ich gut voran, so daß ich bereits kurz vor fünf den höchsten Punkt am Ortsausgang von Börnchen auf ca. 567 m NHN erreichte. Zur Erinnerung: ich starte zuhause in Pirna von 119 m NHN ... Nach der schnellen Abfahrt durchs Müglitztal stand ab Glashütte der letzte große Anstieg auf dem Programm. Diese Straße ist für mich auch immer ein Gradmesser dafür, wie es um meine Fitness bestellt ist.

Bevor es richtig los ging, legte ich eine kurze Trinkpause am Abzweig nach Johnsbach ein. Bald näherte sich mir ein kleiner Junge von vielleicht 6, 7 Jahren auf seinem Roller. So neugierig, mit seiner Brille und relativ klein, erinnerte er mich daran, wie ich vor fast 50 Jahren wohl ausgesehen habe. Ohne Scheu erklärte er mir, daß dies bestimmt ein Fahrrad für Rollstuhlfahrer sei, mit dem ich unterwegs bin. Ich war verblüfft, vielleicht hatte er aber schon einmal ein Handbike gesehen. Jedenfalls sammelte er damit gleich eine Menge Sympathiepunkte bei mir. Mehr von solcher offenen Unbefangeheit wünsche ich mir manchmal von Erwachsenen. Mit einem Lächeln und Winken für seine jüngere Schwester, die abseits wartete, verabschiedete ich mich und nahm frisch motiviert die Rampe in Angriff.

Auch diesen Berg bewältigte ich ausgesprochen entspannt, wenngleich dabei reichlich Schweiß floß. Zwanzig Minuten später lagen die rund 150 Hm hinter mir, das ist für mich eine wirklich gute Zeit. Denn meine Spitzenwerte beim Pässefahren in den Alpen betragen sonst etwa 400 Hm pro Stunde.

Anschließend rollte es fast nur noch bergab - alles Kilometer, auf denen ich meinen Geschwindigkeitsdurchschnitt weiter verbessern konnte. In Dresden fuhr ich schließlich den kleinen Umweg zum Elberadweg nach Kleinzschachwitz, um danach kraftverkehrsfrei zurück nach Pirna zu radeln.

Gestern bin ich hinsichtlich der körperlichen Belastung weit unter meinem Limit geblieben. Ausreichend Reserven für längere Touren ...
 

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