5. Dezember 2018

Kap-riolen

Mein Wunschziel habe ich schon auf meiner ersten Tour erreicht. Eigentlich wollte ich mich gestern ja erst ein bißchen einfahren, doch dann wirkte wieder einmal die berühmte Eigendynamik. Ich kam morgens so gut voran, daß ich meinen Plan spontan änderte. Es ist immer gut, verschiedene Varianten in petto zu haben - deshalb speichere ich immer mehrere Tourenideen auf dem Navi. Die Tatsache, daß lt. Wetterprognose heute der letzte schöne Tag sein soll, gab letztlich den Ausschlag.

Sonnenschein und relativ milde Temperaturen (ich benötigte keine Handschuhe!) motivierten mich zu einem zügigen Vorankommen. Freilich blies ein fast stürmischer Wind aus Südwest - ein Fakt, der mir im meist offenen Gelände arg zu schaffen machte. Dabei war der Kantenwind beinahe noch unangenehmer, als wenn er direkt von vorn kam.

Perfekt klappte die Überfahrt mit der Wussower (Auto-)Fähre (s. Track vom 04.12., km 48,5). Als Rollifahrer mit den entsprechenden Merkzeichen ist das sogar kostenlos.

Kurz hinter Wiek hatte ich endlich den Wind mal im Rücken. Bei aller Begeisterung verpaßte ich jedoch zunächst den Abzweig zum Kap Arkona. Dadurch kam ich aber auf den Radweg, der mich am Großsteingrab Riesenberg (s. Track vom 04.12., km 68,3) vorbeiführte. Der Radweg ist übrigens wie ein Kolonnenweg nur mit Betonplatten auf den Fahrspuren ausgelegt, läßt sich aber bei entsprechender Obacht gut fahren.

Kurz vor dem nördlichsten Punkt in der DDR (Aufnahmeort)
Am Kap Arkona konnte ich dann leider nur einen Blick durch die unbelaubten Bäume aufs Meer werfen. Trotzdem war das schon ein besonderer Augenblick. Vor allem, wenn man weiß, daß hier der legendäre Radmarathon Fichkona endet. Auf den Fichtelberg bin ich ebenfalls schon mit dem Handbike gewesen. Nun fehlt also "nur" noch die Strecke dazwischen ...

Der Rückweg zog sich dann ziemlich hin. Nicht nur der Wind machte mir das Leben schwer, auch eine nervige Umleitung und eine weitere Sackgasse (O-Ton: Folge nie bedenkenlos den Ausschilderungen der Radwege, denn häufig sind das Offroadpisten in erbärmlichen Zustand) sorgten dafür, daß es ziemlich spät wurde. Mit der Dunkelheit hatte ich gerechnet, doch eben nicht mit meiner Ankunft erst um 20.10 Uhr.

Etwas Positives gibt es daneben aber auch zu vermelden: Die Autofahrer sind hier wirklich sehr tolerant. Obwohl ich im Dunkeln (!) - natürlich mit Licht - aufgrund des kürzesten Weges kilometerweit die Bundesstraße B196 zwischen Bergen und Samtens befahren mußte (leider gab es auf diesem Stück keinen - wie vermutet - separaten Radweg), hat mich doch niemand böse angehupt. Im Gegenteil: Viele waren sogar extrem rücksichtsvoll und zottelten bei Gegenverkehr manchmal eine ganze Weile hinter mir her, bis sie überholten. Na ja, vielleicht hatte ich als Handbiker auch Exotenbonus ...

So, heute geht's noch mal auf die Piste. Danach kann ich den angekündigten Regen besser ertragen. Z.B. im Ozeaneum Stralsund.

Track der Handbiketour vom 04.12.2018

2 Kommentare :

Láďa hat gesagt…

Hezký! tak ona je trasa z Fichtelbergu na mys Arkona?
Napiš detaily, to zní zajímavě!

Veit hat gesagt…

Detaily najdeš tady: https://de.wikipedia.org/wiki/FichKona nebo https://www.fichkona-sports.de. Více o tom řeknu později...