28. Dezember 2020

Kleinvieh macht auch Mist!

Bei der Zusammenstellung meines Jahresabschlußberichts ist mir aufgefallen, daß ich noch nie über ein nicht unwesentliches Detail geschrieben habe: Was verbrauche ich in zwölf Monaten an Verschleißteilen bzw. welche Ersatzteile benötige ich über's Jahr?

Selbstverständlich erfasse ich bereits seit 2008 meine Reparaturen (inkl. Reifenpannen!) sowie die eigenen kleineren, aber auch die durch meinen Mechaniker durchgeführten regulären Wartungsarbeiten am Handbike. Das ist durchaus kein Selbstzweck, denn an der Laufzeit bestimmter Verschleißteile, wie z.B. Reifen oder Bremsbeläge, kann man erkennen, ob die Hardware (Bremse, bzw. Rad/Spurausrichtung) ordnungsgemäß funktioniert. Wenn bei den Zahlen irgendwelche Ausreißer vom langjährigen Durchschnitt vorkommen, gibt es garantiert ein Problem.

Wartungsübersicht in BikeXperience - Bremsbelagwechsel
Für die Erfassung der Wartungsarbeiten kann ich die freie Software "bikeXperience" ebenfalls nur empfehlen. Die regelmäßig weiterentwickelte Anwendung ist mir schon jahrelang ein treues Werkzeug für die Dokumentation meiner Handbike-Aktivitäten.

Hier nun eine Auflistung der im Jahr 2020 erneuerten Teile an meinem Handbike:

  • Ersatz Bremsbelag für hydraulische 4-Kolben-Scheibenbremse Magura MT5: 7x (!!!)
  • Ersatz Reifen: 4x Vorderrad, 1x linkes Hinterrad, 1x rechtes Hinterrad
  • Schlauchwechsel (aufgrund von Pannen): 3x
  • Batterie: 1x TFQ-Sensor, 2x V-Sensor, 2x HFQ-Sensor, mind. 2x Fahrradcomputer HAC5 (ist bei mir  als zusätzliche Anzeige noch im Einsatz)
Einmalig mußten in diesem Jahr außerdem getauscht werden:
  • Bremse Magura MT5 (24.01., s.a. in diesem Bericht zu den Gründen)
  • Kugellager im linken Kurbelgriff (09.04.)
  • Bremsscheibe (12.08., s.a. die Bemerkungen dazu)
  • Herzfrequenz-Brustgurt ANT+ (18.08.)
  • Klettband zur Fixierung des linken Knies
  • Kleines (38er) Kurbelkettenblatt
  • Getriebeöl für Rohloff Speedhub
  • Rohloff-Ritzel (16er) an  der Getriebenabe (kein Tausch, das Wenderitzel wurde nur gedreht)
  • Kette (die vorgenannten fünf Arbeiten erfolgten am 17.09. im Rahmen der Großen Wartung durch Eddy von Bike24)
Als eine beinahe filmreife Aktion bleibt mir dabei vor allem die Reparatur meines linken Kurbelgriffs in Erinnerung. Mein tschechischer Kamerad versprach zwar ultraschnelle Hilfe in der Werkstatt eines seiner Bekannten in Tschechien. Da die deutsch-tschechische Grenze zur Seuchenbekämpfung allerdings in dieser Zeit komplett dicht war, mußten wir bei der Übergabe der Kurbel sehr erfindungsreich vorgehen (s.a. die Ausführungen dazu im entsprechenden Blogbeitrag). Jedenfalls war das ein wirklicher Freundschaftsdienst, denn ohne meinen Sportfreund hätte ich nicht so bald wieder mit meinem Handbike fahren können. - Danke, Lád'a! 

Die größte Einzelinvestition nach der Ersatzbeschaffung einer zweiten Rohloff Speedhub 500/14  im vergangenen Jahr (Einbau am 06.08.2019, s.a. diese Erwähnung) war diesmal der Kauf eines neuen Fahrradnavis am 09.07.  - nämlich des Garmin Edge 1030 Plus - der mit rund 550 EUR zu Buche schlug. Die Entscheidung dafür kam gerade rechtzeitig, denn unmittelbar vor der Lieferung gab mein alter Garmin Edge 1000, den ich als Preis im Styrkeprøven-Fotowettbewerb gewonnen hatte, den Geist auf.

Nach einem knappen halben Jahr im Einsatz mit nun schon wieder mehr als 6700 km Strecke auf 58 Touren bin ich echt begeistert vom aktuellen Garmin-Flaggschiff für Fahrradnavigation. Vor allem die Laufzeit des eingebauten Akkus ist im positive Sinne jenseits aller meiner Erwartungen.  Nach 7-8 Stunden Einsatz und mehr als 100 km Aufzeichnung zeigt der Akkuladestand selbst bei der derzeitigen Kälte immer noch mehr als 80% an. Das ist absolut beeindruckend! Allein deshalb waren die für ein solches Gerät relativ hohen Anschaffungskosten keinesfalls rausgeworfenes Geld. - Den Langstreckenfahrer freut's!

Seit dem 01.10. fahre ich außerdem mit einem LED-Rücklicht über den ganzen Tag. Bei dieser Anschaffung habe ich ebenfalls vergleichsweise tief in die Tasche gegriffen, nachdem ich vorher schon längere Zeit auf der Suche nach einer praktikablen Lösung für meine langen Touren war. Der Big Cobber des australischen Herstellers Knog erledigt nun sehr gut genau das, was er soll.

In der Summe dürfte im Jahr 2020 für alle Wartungsarbeiten inkl. Material auch ohne Navi auf der Kostenseite erneut ein vierstelliger Betrag zusammengekommen sein. Das ist ungefähr so sicher, wie die Annahme, daß der gesamte Wartungsaufwand für mein 2006 gekauftes Handbike Schmicking S3 inzwischen den Anschaffungspreis des Gefährts erheblich überschreitet.

Aber all die Erlebnisse im Handbike während dieser ganzen Jahre sind es mir wert!

Anmerkung: Vielleicht fragt sich mancher, was aus der Sache mit dem rechten gebrochenen Kurbelarm geworden ist. Nun, der Ersatz von Schmicking ist längst bei mir eingetroffen. Aber nachdem sich meine erste Panik gelegt hat, fahre ich immer noch ohne getauschte Kurbel. Natürlich beobachte ich ständig, ob sich etwas am Bruch bewegt - das ist bisher jedoch nicht der Fall. Inzwischen sind damit auch schon wieder über 3800 km mit 39.000 Hm zusammengekommen, und der alte Kurbelarm tut's weiterhin! Deshalb werde ich wahrscheinlich den Austausch erst zur nächsten großen Wartung durch meinen Haus- und Hofmechaniker erledigen lassen. - Erstaunlich, was so alles geht!

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