8. Dezember 2025

Wochenendalltag

Im letzten Monat des Jahres ist bei mir immer der sportliche Endspurt angesagt. Je nachdem, wie es bis dahin bzgl. meiner sportlichen Aktivitäten im Handbike lief, kann der Dezember - z.B. 2022 - geruhsam sein, oder aber er wird auf die verbleibenden Tage noch einmal hektisch - zuletzt 2023. In der aktuellen Tourensaison sieht es eigentlich ganz gut aus, auch wenn ich nicht weiß, ob mein bereits nach unten korrigiertes Höhenmeterziel noch zu erreichen ist. Mir fehlen in der Bilanz eindeutig die langen Steigungen von Ausfahrten in den Alpen, nachdem ich meinen Pässejagdurlaub 2025 aus gesundheitlichen Gründen abbrechen mußte.

In der vergangenen Kalenderwoche war ich ganz klassisch unterwegs. Also keine Freitagfeierabendtour, nur das Standardprogramm am Sonnabend und Sonntag. An beiden Tagen fuhr ich bereits zeitig los, beide Male wählte ich zu Beginn flaches, schnelles Gelände für mehr als das erste Drittel der Strecke. Zum Wochenendauftakt mußte ich allerdings auf dem Elberadweg zwischen Königstein und Bad Schandau umkehren und auf die Bundesstraße B172 ausweichen, da dieser gesperrt und kurz darauf auch durch gefällte Bäume blockiert war.

Überhaupt kam ich sonnabends trotz der passablen ersten vierzig Kilometer den ganzen Tag über nicht so richtig in die Gänge. Vor allem das Auf und Ab zwischen Hinterhermsdorf und Neustadt hielt mich enorm auf, doch immerhin waren dabei auf 26 km rund 530 Hm zu bewältigen. Leider nützte mir auch der beständige Rückenwind nicht viel. Zudem blieb es bis fast zum Schluß kühl und feucht, sodaß ich förmlich spürte, wie ich allmählich auskühlte. Unter diesen Bedingungen zog ich daher ohne größere Pausen nur mein Minimalprogramm durch. Noch vor Drei konnte ich mein Tourensoll abrechnen und machte es mir zuhause im Warmen gemütlich. Jedenfalls das, was ich damit meine ...

Am Sonntag brach die Wärme über mich herein. Im Vergleich zum Vortag zeigte das Thermometer bereits am Morgen 5 Grad mehr an, und die prognostizierten Temperaturen sollten mittags fast zweistellige Werte erreichen. Diesmal entschied ich mich für eine Tour in westliche Richtung bis Meißen. Dort war ich schon lange nicht mehr, weil die naheliegendste Strecke - der Elberadweg - mich aus verschiedenen Gründen überhaupt nicht reizt. Gestern jedoch fand ich die beinahe optimale Anfahrt.

Das einzige Stück auf dem ich mich eher unwohl fühlte, war der reichliche Kilometer Schnellstraße zwischen der Mündung des asphaltierten Radwegs hinter Dippelsdorf und der Ausfahrt nach Auer (s. Track vom 07.12., km 35,7 - 37,0). Leider gibt es dazu keine gut befahrbare Alternative, sieht man mal von der matschigen Trasse durch den Wald ab. Zwar ist die Straße nicht für Radfahrer gesperrt (außerdem fahre ich vorwiegend auf dem schmalen Randstreifen), doch manche Autofahrer stören sich trotzdem daran. Regelmäßig werde ich hier von solchen Gestalten angehupt oder bewußt knapp überholt - auch am Sonntag gab es einen dieser Spezialisten. Ein Radler ist hier sogar mal durch einen betrunkenen Autofahrer ums Leben gekommen. Jemanden, der das Leben liebt, motiviert das nicht gerade ...

Die Straße, welche an der Deponie Gröbern vorbeiführt, bin ich auch noch nicht oft gefahren. Dabei ist diese Anfahrt auf Meißen sehr lohnenswert, wie ich überrascht feststellte. Eine solch schöne Aussicht nach Süden über sanft geschwungene Hänge auf das Elbtal und Teile der Stadt hätte ich an dieser Stelle nicht erwartet.

Fast pünktlich am Umkehrpunkt drehte der Wind von Südost auf Südwest, auch wurde es inzwischen spürbar wärmer. Seit Dresden fuhr ich bereits ohne langfingerige Handschuhe, und als ich auf der anderen Elbseite nun Meißen verließ, floß der Schweiß, sobald es etwas steiler wurde. Zum Glück war das nicht sehr oft der Fall. Nach dem sehr schön zu fahrenden Radweg aus dem Triebischtal über Taubenheim (mit einer kurzen Unterbrechung) bis nach Sora (s. Track vom 07.12., km 59,2 - 67,9) entschied ich mich für meine Standardstrecke in diesem Gebiet über Wilsdruff, Tharandt, Freital und Possendorf nach Kreischa.

Aussicht oberhalb von Sürßen nach Osten, rechts am Horizont die Tafelberge der Sächsischen Schweiz
mit dem besonders markanten Lilienstein und rechts daneben der Festung Königstein (Aufnahmeort)
Im Gegensatz zum Sonnabend war ich sonntags nicht nur flott unterwegs, es stimmte auch die Einstellung. Bei fast schon frühlingshafter Witterung mußte ich mich deshalb nicht sonderlich für einen weiteren Umweg inklusive zusätzlicher Höhenmeter überwinden, zumal es erst 13.45 Uhr war. Wie erwartet, wurde ich dafür mit der schönen Aussicht in östliche Richtung oberhalb von Sürßen belohnt.